Die Patriotische Gesellschaft an der Trostbrücke

Eine besondere Gesellschaft in Hamburg ist die Patriotische Gesellschaft von 1756 an der Trostbrücke mitten in der City. Am Platz des ehemaligen Rathauses arbeitet sie seit über 250 Jahren zum Wohle der Bürger dieser Stadt. Es war das vierte Rathaus in der Geschichte. Das erste stand am Hopfenmarkt, das zweite am Domplatz, das dritte am Dornbusch und dann ab 1290 an der Trostbrücke

Auf dem vom Senat überlassenen Grundstück an der Börsenbrücke / Trostbrücke errichtete die Patriotische Gesellschaft nach dem Großen Brand von 1842 das Gebäude gemäß den Plänen von Theodor Bülau.

1924 wurde es für den Überseeclub nach Plänen der Architekten Rudolf Klophaus (1858-1957) und August Schoch (1881-1957) aufgestockt. Dieser residiert inzwischen an der Binnenalster.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und schweren Beschädigungen konnte es in der Zeit zwischen 1949 – 1957 wieder zu neuem Leben erweckt werden. Auch in seinem Inneren spürt man die Geschichte, z.B. im historischen Treppenhaus.

Sie finden übrigens noch mehr Hamburgensien in der Architektur auf der Webseite zu Hamburger Kontorhäusern: https://abendfarben.com

wahl-deutschland-2017-by-abendfarben-tom-koehler

In einem Land vor dieser Zeit

Früher war alles viel besser. Ein gern benutzter Satz in rauen Zeiten. Alle Zeiten haben ihre guten und schlechten Seiten. Und an die guten erinnert sich Mensch mehr, die schlechten werden weggedrückt.

Dumm nur, wenn der Vergleich gar nicht hinkt, sondern die Zeiten früher wirklich besser waren. Eine kleine Zeitreise ohne bürgerliche Meckerattitüde. Das Wort früher ist hier nicht zeitlich fixiert, Sie werden aber merken, welche Zeit gemeint ist.

Wohlstand ist relativ. Es könnte gern immer etwas mehr sein – verständlich. Die Frage ist, ob Wohlstand entsteht oder verschwindet. Früher war der Mann allein für das Familieneinkommen verantwortlich, hat Frau, Kinder, Auto und das kleine Häuschen auf die Reihe bekommen. Später kam die zweite Erwerberin dazu, der Wohlstand ermöglichte Reisen, ein größeres Häuschen und ein mittelgroßes Auto. Und es bliebt noch was auf der hohen Kante für später oder die Kinder. Die sind in den Ferien jobben gegangen und haben sich ihr Interrail-Ticket oder ihr Fahrrad erwirtschaftet.

Bildung ist gut, wenn man sie hat. Nachdem die Wirtschaft wieder am Laufen war, baute man das Schulwesen und die Universitäten auf. Es war möglich, ohne Abitur zu studieren oder ein Fachabitur zu machen. Abend- und Fernschulen waren gut besucht, weil die Erkenntnis die Runde machte: Je besser die Bildung, desto besser der Verdienst und die Karriere. Deutsche Ingenieurskunst war weltweit Status Quo.

Arbeitsmarkt bedeuten Angebot und Nachfrage, Verbände und Gewerkschaften. Und es bedeutet Unabhängigkeit vom bzw. keine Einmischung des Staates. Und keinen gesetzlich bestimmten und politisch gewollten Niedriglohnsektor. Mit dem Weniger werden die, die Mehr haben erpressbar und zum Spielball von Verbänden und Politik.

Wirtschaft funktionierte „relativ einfach“. Unternehmen schaffen Waren und Dienstleistungen, die der Markt bereit ist, abzunehmen. Über den Preis (Monopole u. ä. hier mal ausgeschlossen) regulierte sich Angebot und Nachfrage. Sicherlich sind Rahmenbedingungen notwendig und gesetzliche Regeln. Nur keine überbordenden, quasi religiös und allumfassend. Und es war möglich, trotz der Zahlung von Steuern, trotz steigender Löhne noch Gewinn zu erzielen. Aus denen dann Steuern bezahlt wurden, die der Allgemeinheit zugutekamen.

Steuern – und Belastungen weiterer Form, wie Krankenkasse, Rentenkasse usw. – waren in einem Maße erhoben, die durch die Höhe der Einkommen / Gewinne gerechtfertigt wurden. Allerdings auch in einer Höhe, die den beteiligten Marktakteuren ein gutes Leben ermöglichten. Die Ausgaben dafür warnen nicht durch politische Unvernunft oder planerisches Unvermögen bestimmt bzw. dazu da, diese wettzumachen.

Die Liste ließe sich fortsetzen mit dem Gesundheitswesen, der Bundeswehr, dem Grenzregime, u.v.m.

Sie werden verstehen, warum der Autor via Zeitreisen ohne Zögern in ein Land vor dieser Zeit schweben würde, Und da die verdammten Zeitreisen noch nicht erfunden sind, es nur übrigbleibt, in dem Scherbenhaufen, der einst eine stolze und prosperierende Bundesrepublik mal war, darauf zu achten, nicht in eben diese Scherben zu treten, die eine unfähige, politisch bornierte „Elite“ hinterlässt.

abilene paradox by abendfarben tom koehler

Achter Januar 2024

Das Volk geht auf die Straße. Geplant – typisch deutsch. Aber es passiert was. Kein Wunder bei soviel politischer Inkompetenz, medialer Ignoranz und weltanschaulichen Wahn, die seit Jahren (und besonders in den letzte beiden Jahren) Schaden angerichtet haben.

Nach dem die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) über Weihnachten die Füße stillhält, wird sie zur Durchsetzung ihrer Interessen per Achten Januar 2024 streiken. Dem schließen sich nun auch die Bauern an. Sie haben schon ihrer Wut über die regulatorische Ignoranz aus Berlin (Thema Agrar-Diesel und Steuerbefreiung) in einem ersten Anlauf Ausdruck verliehen. Diverse Autobahnen und Innenstädte wurde per Traktorenparade lahmgelegt.

Es steht zu vermuten, dass sich das Transportgewerbe (Mauterhöhung) und die Gastwirtschaft (Mehrwertsteuererhöhung) dem Protest am 08.01.24 anschließen. In dreister Manier (und entgegen vorheriger Versprechen) „spart“ die Bundesrepublik, in dem sie Ausgaben ! (Sozialetat) und Einnahmen (Steuern) erhöht zu Lasten derer, die den politisch gewollten Popanz stemmen müssen.

So, als würde ein Vermieter die Heizung abdrehen und die Bewohner zwingen, mehr Miete zu zahlen. Oder der Arbeitgeber erwartet Überstunden, die der Arbeitnehmer zu zahlen hat. Oder der Banker bekommt Geld dafür, dass er Geld verleiht – ach nee, schlechtes Beispiel.

Abgesehen davon, dass ein schlechtes Haushalten (bei Rekordsteuereinnahmen!) nicht dadurch kompensiert werden kann, dass Dritte (die Arbeitnehmer) die Unfähigkeit der Verursacher ausbaden (bezahlen). Wieso greift hier kein Verursacherprinzip? Wieso haften Unsinn ausbrütenden Staatssekretäre und Minister nicht mit ihrem Privatvermögen? Anderes Thema.

Sie (die Politiker in Berlin und ihre hörige Medienmeute) haben es soweit getrieben, dass der Schaden durch die Gegenreaktion noch größer wird. Wenn die Bahn streikt und die Straßen von LKWs und Traktoren blockiert sind, „bewegen“ sich die Menschen individuell und stehen mit dem PKW im Megastau. Das ist a) sehr umweltfreundlich und hilft b) auch bei der Steigerung des Bruttosozialproduktes. (Ironie off)

Die Lehre aus der Geschicht: Selbst einem trägen, satten, ängstlichen Deutschen wird die selbstherrliche, überhebliche und anmaßende Politik einer kleinen Minderheit zum Schaden der breiten Masse zu viel. Ein denkwürdiger Tag in der Geschichte dieses Landes.

Hermann Funkes Architekturkritiken 1962-2003

Kritik ist relativ, es kommt auf den Standpunkt an. Wohl dem, der einen Standpunkt hat. Herrmann Funke hat diesen und verortet mit beiden Beinen auf dem Boden so manches Wolkenkuckucksheim. Im ADOCS Verlag erschien schön verarbeitet 2023 das Buch mit einer Auswahl seiner Beiträge in verschiedenen Printmedien.

Da ich mich thematisch „vor seiner Zeit“ bewege, steht es mir nicht zu, den Kritiker zu kritisieren. Im Gegenteil. Als Wahlhamburger und Architekturfreund hat er mit einigen Beiträgen zu Bauten in der Hansestadt mein Herz erfreut. Der Kritiker – gerade im Kulturbetrieb – ist verrufen als Verreißer. Schlechtes muss auch schlecht genannt sein dürfen. Aber Geschmack ist, wie der Standpunkt, relativ. Und so rutscht die Kritik gern unter den Gürtel. Oder tiefer.

Anders bei Herrmann Funke. Der kommt vom Fach, weiß worüber er schreibt. Seine Kritiken sind nie persönlich. Ihm geht es um Form und Funktion. Er begründet und mosert nicht herum. Und wenn der geneigte Leser sich da hineinbegibt, versteht er auch die Wenn´s und Aber`s. Dass die Beiträge gern mit einem schmunzelnden Seitenhieb versehen werden, macht die Lektüre unterhaltsamer.

Dass Kritik nicht per se negativ ist, zeigt der Beitrag über die Hamburger Norderelbbrücke aus 1963. Deren Form und Ausführung war die erste und größte dieser Art in Deutschland. Sie ist – wie die Köhlbrandbrücke – ein beliebtes Fotomotiv. Inzwischen ist sie schon in der Planung eines Neubaus, da die Anzahl der Spuren auf der A1 nicht mehr ausreicht. Was gefällt, dass die Neubauplanung sich an die besondere Optik des Originals anlehnt: https://www.hamburg.de/fernstrassen/a1-norderelbbruecke/

Da hat eine Stadt (Hamburg) mal eine besondere und große Fläche (City Nord) und erzeugt ein Schreibmaschinen-Hammerbrook (Insíder) ohne nennenswerten Nahverkehr. Ein Fall für Kommissar Funke, der sich detailliert aufmacht, die Verursacher dieser Missetaten zu benennen. Als Großraumbüros und Konzernzentralen auf die grüne Wiese verfrachtet wurden, um die City – also die echte – zu beleben. Und als Quadratkilometer an Parkplätzen und Tiefgaragen gebaut wurden, weil außer mit einer mickrigen Buslinie dort kein Hinkommen war. Dass diese „City“ heute schon wieder in Teilen abgerissen wird, zeigt, wie nachhaltig die Planungen waren …

HEW Hochhaus City Nord

Er widmet sich auch dem Spiegel-Hochhaus, in dem er feststellt, dass es sich darüber nicht zu schreiben lohnt. 😉 Und beim Hochhaus des Polizeipräsidiums am Berliner Tor wurde die Chance vertan, einen Blickfang zu bauen. Klotzing at it´s best.

Die spannende Frage bleibt zum Schluss: Wer wird Nachfolger – nicht Erbe – Funke´s? Wer hat das Zeug, mit wachem Blick und ohne Scheu den städtischen Schwachfug zu entlarven und die unscheinbaren Schönheiten ins Licht zu rücken?

Oberlandesgericht Hamburg

Das Hamburger Oberlandesgericht ist unter Juristen eine Institution. Und allen Freunden der Architektur ein Highlight und Augenschmaus der Extraklasse.

Oberlandesgericht Hamburg Panorama by abendfarben

Es wurde von 1907 bis 1912 errichtet. Architekten waren Georg Kallmorgen und Werner Lundt. Das Oberlandesgericht liegt am Sievekingplatz zwischen Straf- und Zivilgericht. Der mächtige Bau ist schon vom Johannes-Brahms-Platz aus zu sehen.

Die Architekten waren auch für weitere markante Bauten verantwortlich. Teile des Brahmskontor, das Alte Klöpperhaus und das Thalia-Theater. Der Besucher wird hinter dem Eingang von einer großen Halle und einer prächtigen Kuppel empfangen.

Oberlandesgericht Hamburg Treppenhaus by abendfarben

In dem Gebäude wird nicht nur Recht gesprochen. Eine juristische Bibliothek ist öffentlich zugänglich und noch im Original erhalten. Die beste Möglichkeit, das Gebäude in seiner ganzen Pracht zu erleben, ist der jährliche Denkmalstag.

Wenn Sie sich für Hamburger Architektur und Geschichte interessieren, besuchen Sie gern die Webseite https://abendfarben.com und reisen Sie digital in die prachtvolle Vergangenheit der Hansestadt.

Die Hamburger Kontorhäuser sind architektonische Schätze

Die Hamburger Kontorhäuser sind architektonische Schätze, die das historische Erbe der Stadt Hamburg widerspiegeln. Diese einzigartigen Gebäude, die vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert errichtet wurden, waren das Herzstück des Handels und der Geschäftsaktivitäten in der florierenden Hafenstadt. Die Kontorhäuser zeichnen sich durch ihre prächtigen Fassaden, opulenten Details und beeindruckende Bauweise aus. Sie waren ein Symbol für Wohlstand und wirtschaftliche Macht und beherbergten Büros, Geschäfte, Lagerräume und sogar Wohnungen.

Was die Hamburger Kontorhäuser besonders faszinierend macht, ist ihre Vielfalt an architektonischen Stilen. Vom Backsteinexpressionismus bis zum neoklassizistischen Design gibt es eine breite Palette von Gebäuden, die unterschiedliche historische Epochen und Baustile repräsentieren. Diese Kontorhäuser dienten als Handelszentren und waren wichtige Knotenpunkte für den Austausch von Waren und Informationen. In ihren Innenhöfen fanden lebhafte Märkte statt, auf denen Händler ihre Waren präsentierten und Geschäfte abschlossen.

Obwohl sich die Geschäftswelt im Laufe der Zeit verändert hat und viele Kontorhäuser heute neue Funktionen erfüllen, bleibt ihr historischer Charme erhalten. Viele von ihnen wurden liebevoll restauriert und beherbergen nun moderne Büros, Geschäfte, Restaurants und kulturelle Einrichtungen. Die Hamburger Kontorhäuser sind nicht nur ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt, sondern auch ein lebendiges Zeugnis für den wirtschaftlichen Aufstieg und die Bedeutung Hamburgs als eine der führenden Handelsstädte Europas. Bei einem Besuch in Hamburg sollte man sich diese faszinierenden architektonischen Meisterwerke nicht entgehen lassen.

Hamburg bietet eine Fülle an interessanten Motiven für Treppenhausfotografie. Hier sind einige Vorschläge, wo Sie in Hamburg schöne Treppenhäuser finden können:

  1. Chilehaus: Das Chilehaus im Kontorviertel ist ein beeindruckendes Beispiel für den Backsteinexpressionismus. Sein Treppenhaus mit seinen geschwungenen Formen und kunstvollen Details bietet eine einzigartige fotografische Kulisse.
  2. Elbphilharmonie: Der Elbphilharmonie-Komplex ist nicht nur für seine beeindruckende Architektur bekannt, sondern auch für sein spektakuläres Treppenhaus. Hier können Sie die geschwungenen Linien, das moderne Design und die faszinierenden Lichtverhältnisse einfangen.
  3. Hamburger Rathaus: Das Hamburger Rathaus im neugotischen Stil bietet zahlreiche fotogene Treppenhäuser. Die prachtvollen Säulen, Verzierungen und das beeindruckende Deckenfresko sind ein wunderbares Motiv für Ihre Aufnahmen.
  4. Speicherstadt: In der historischen Speicherstadt gibt es viele alte Lagerhäuser mit interessanten Treppenhäusern. Hier können Sie den Charme der alten Backsteinarchitektur einfangen und einzigartige Perspektiven entdecken.
  5. Kontorhäuser: Die Kontorhäuser in der Hamburger Innenstadt sind nicht nur für ihre Fassaden bekannt, sondern verfügen oft auch über beeindruckende Treppenhäuser. Entdecken Sie die verschiedenen Baustile und Details, die sich für interessante Aufnahmen eignen.
  6. Museen und Galerien: Hamburg bietet eine Vielzahl von Museen und Galerien, die oft beeindruckende Treppenhäuser haben. Besuchen Sie beispielsweise das Museum für Kunst und Gewerbe oder das Hamburger Kunsthalle und halten Sie die architektonischen Besonderheiten fest.

Denken Sie beim Fotografieren von Treppenhäusern daran, verschiedene Perspektiven zu erkunden, Details hervorzuheben und mit Licht und Schatten zu spielen. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, die Stimmung und Atmosphäre der Umgebung einzufangen. Hamburg bietet zahlreiche Möglichkeiten für faszinierende Treppenhausfotografie, also viel Spaß beim Erkunden und Fotografieren!

Anmerkung des Autors:

Der Text stammt komplett aus der Feder von ChatGPT. Die KI wurde beauftragt, einen Text zum Thema Hamburger Kontorhäuser und Treppenhäuser zu schreiben. Er wurde nur leicht gekürzt, aber nicht verändert. Die Bilder habe ich zugefügt.

Was erstaunt: In welcher irren Geschwindigkeit der Text vor meinen Augen erschien. Weiter ist der Textaufbau logisch und flüssig. Es wirkt nicht künstlich. Und es ist persönlich gehalten, mit Ansprache und Tipps.

Was irritiert: Allein der Zugriff auf Daten (Texte, Zeitungen, Blogs usw.) reicht dem System zur Erstellung. Und es war eine simple Aufgabe, denn ChatGPT kann wesentlich mehr. Größer gedacht: Wenn die KI durch selbstlernende Entwicklung „schlau“ wird, ist die Utopie aus Terminator gar nicht mehr so unrealistisch.

Mir fehlen die Worte

Als Schreiberling eigentlich ein Unding: Es gehen die Worte aus. Sie werden weniger, ferner. Da sind sie jahrelang Begleiter und in großer Zahl vorhanden. Nun herrscht verkehrte Welt. Warum ist das so?

Schon zu anderen Anlässen habe ich meine Gedanken zu Blog gebracht, weil sie rausmussten und der Leser es lesen sollte. So entmüllt man seinen Kopf und schafft Platz für Neues. Meist häufte es sich eine Weile an und dann kam der Punkt, an dem es in Worte gefasst werden wollte. Ein schöner, regelmäßiger Reinigungsprozess – sozusagen. Doch dann setzte oben genanntes ein, erst langsam, dann immer mehr und mehr. Vielleicht gelingt es ja mit dem Beitrag, die Worte wiederzufinden.

Mir fehlen die Worte, weil in dieser Gesellschaft kaum noch Diskurs stattfindet. Ein „erörternder Vortrag“ zwischen zwei oder mehreren Sprechern, ein „durch Argumentation gekennzeichnete Form der Kommunikation“. Ab und zu taucht der Begriff Diskursverschiebung auf, das ist Quatsch. Es wird nicht mehr argumentiert, sondern nur noch herumgebrüllt. Und je geringer Anzahl der Gruppenmitglieder, desto lauter das Gebrüll. Willst du nicht meiner Meinung (sic!) sein, schlage ich dir die Fresse ein.

Mir fehlen die Worte, weil die kleinen Gruppen auf allen Ebene massiv intervenieren und den Löwenanteil Rest der Gesellschaft mundtot machen. Oder zumindest schweigsam. Entweder ist es dem großen Rest der Gesellschaft egal oder einfach zu anstrengend, in dem Gebrüll mitzubrüllen. Eine „zahlenmäßig dominierende, aber sich zu einem drängenden gesellschaftlichen Thema nicht öffentlich äußernde Gruppe.“ Frau Noelle-Neumann lässt an dieser Stelle grüßen.

Mir fehlen die Worte, weil (s. o.) die wichtigen, generellen Themen, die für den Fortbestand der Demokratie und Gesellschaft, der Wirtschaft und Politik „dank“ der Herumbrüllerei in den Hintergrund gedrückt werden. Neben“kriegs“schauplätze werden aufgebläht und an jede Straßenecke getackert. Das erweckt den Anschein, diese „Themen“ seien relevant. Also wird darauf Energie verwendet. Und die wichtigen, relevanten Themen werden nur noch von einem kleinen, internen Kreis besprochen.

Mir fehlen die Worte, weil bildungsferne Schichten höchste Weihen genießen. Das System schaufelt quotengerecht und nach Wahlzahlen bestimmt Menschen in Funktionen, die mehr als eine Nummer zu groß für sie sind. Nicht, wie in der Wirtschaft, wo Fähigkeiten, Wissen, Erfahrung den Sprung in die nächste Hierarchieebene ermöglichen. Das Peter-Prinzip in diamantenreiner Form. Allerdings mit verheerenden Folgen für die Gesellschaft, den Staat und die Wirtschaft.

Mir fehlen die Worte, weil der ach so gescholtene Stammtisch mehr Grips in der Birne hat, als hoch bezahlte, ideologiegebundene Peter-Prinzip-Erfüller. Offensichtliche Dinge, Verhältnisse, Zahlen werden konsequent ignoriert, weil sie nicht in das eigene Welt(sic!)bild passen. Missstände häufen sich, Probleme werden massiv offensichtlich – das ist komplett egal. Wir machen weiter, wie wir das für richtig halten. Ach, und die Haftung dafür sollen mal schön die Generationen nach uns übernehmen …

Mir fehlen die Worte, weil die Gesellschaft (auch dank oben genannter Umstände) in zwei Richtungen abdriftet. In das Private als Rückzug und Abwehr äußerer Einflüsse. Nicht nur, dass sich der Teil auch aus der gesellschaftlichen Kommunikation zurückzieht. Er ist auch noch durch die Vereinzelung besser zu dirigieren (zu beherrschen). Die andere Richtung ist die Verblödung. Dank stets verfügbarer Unterhaltung und anspruchsloser staatlicher Finanzierung reicht diesem Teil der Gesellschaft das völlig aus. Dass er sich gar nicht an der gesellschaftlichen Kommunikation beteiligt, ist selbstredend.

Vielleicht verstehen Sie nun die aktuelle Wortlosigkeit …

21. Zukunftskongress 2bAHEAD in München

Seit 10 Jahren dabei und immer noch spannend: Der ThinkTank aus Leipzig richtet jedes Jahr einen Kongress aus, der sich mit der Entwicklung in 10 Jahren befasst. Es treffen sich kluge Köpfe aus aller Welt. Wissenschaftler, Gründer, GEOs, sogar kluge Politiker sind dabei, wenn es um die Zukunft geht. Ich freue mich auf ein (digitales) Wiedersehen mit bekannten Größen der Szene und freue mich auf neue Impulse aus der Welt der Zukunft. Über die Jahre ist bei den Besuchen allerhand Content entstanden. Lesen Sie gern mal rein: https://abendfarben.wordpress.com/2bahead-zukunftskongress/

Hafenrundfahrt Hamburg mit der Elbinsel-Tour

Eine abendliche Hafenrundfahrt mit der Hamburger Elbinsel-Tour mit Maike Brunk führte zu dicken Pötten und zukünftigen Stadtteilen. Eingeladen hatten eine Gruppe aus dem Kurznachtichtendienst Twitter zum Twahoi.

Auch wenn uns das Wetter zu etwas widerstandsfähigerer Kleidung drängte, waren es drei schöne Stunden auf dem Wasser mit sachkundiger Begleitung durch die Elbinsel-Tour.

Hingucker auf jeden Fall: Die dicken Pötte am Burchardkai, den der Hamburg-Besucher auch gut von der A7 kurz vor dem Elbtunnel sieht. Erst wenn die Tour direkt an den riesigen Schiffen entlang fährt, werden die unglaublichen Dimensionen erfassbar.

Auf der Rückfahrt zum Baumwall durfte ein Besuch bei der schönen Cap San Diego nicht fehlen. Vom Wasser aus sieht das Schiff noch beeindruckender aus.

2b AHEAD Zukunftskongress in München 2021

Alle Jahre wieder (trotz Corona) und nun der zwanzigste Kongress. Glückwunsch an 2b AHEAD ThinkTank, Europas größtem Zukunftsforschungsinstitut, zum „Geburtstag“. Die Hälfte der Reise durfte ich teilnehmen. !0 Jahre Berichte über den innovativen Hotspot, das Treffen interessanter, manchmal unglaublicher Menschen aus Industrie, Forschung und Kunst. Danke dafür und nun hinein in den Kongress 2021, zweiter Teil:

Die technologische Zukunft des good old Europe

“You’re thinking of Europe as Germany and France. I don’t. I think that’s old Europe.” Das Zitat von Donald Rumsfeld (USA) in einem anderen Zusammenhang beschreibt das aktuelle Dilemma. Kluge Köpfe wandern zu Technologiestandorten ab, Technik und Wissen für die Zukunft wird auf anderen Kontinenten erzeugt. Das alte Europa, einst Standort von Wissenschaft und Kultur, wird abgehängt. Oder hängt es sich selber ab? Einige Beispiele, die exemplarisch als Antwort herhalten.

The Future of Genetics

Der Genom Based Lifestyle stellt die Medizin auf den Kopf – oder auf die Füße, wie man es betrachtet. Eine komplette Sequenzierung des Genoms ermöglicht Reparieren und Optimieren. Aber es ruft auch die Ethik auf den Plan: Spielt Mensch Gott oder ist er besser als der alte Herr da oben? Dr. Kinneret Shefer (ISR) CEO GeneNeer, hat mit ihrem Team eine Technologie entwickelt, mit der man Genveränderungen in Pflanzen an- und wieder ausschalten kann. Sie werden widerstandsfähig für Extremwetter ohne die Nebenwirkungen dauerhafter Genveränderungen. Pflanze mit Schalter, aha.

Dürre tolerierende Nutzpflanzen sind in der Lage, auf „Befehl“ die Verdampfung der Pflanze zu verlangsamen. Das allerdings entzieht ihr auch die Photosynthese. Die Pflanze überlebt, wächst aber nicht. Die Gentechnik verändert oder löscht Teile des Genstranges, es ist aktiv, solange es da ist. Der Plan: „Wir arbeiten daran, die Gene zu aktivieren und / oder zu deaktivieren – on demand.“ Genetic enginering, Cultured Meat, Medical food – wir können uns auf einige Neuerungen gefasst machen.

Froschzellenroboter

Michael Levin (USA) Director, Allen Discovery Center, Tufts University hat die Xenobots 2.0 geschaffen. Aus Froschzellen setzt sein Team „lebende Roboter“ als rekonfigurierbare Organismen zusammen, die es noch nie zuvor gegeben hat. Die millimetergroßen Xenobots können sich auf Ziele zubewegen, sie einkreisen und sich selbst heilen. Eines Tages sollen solche maßgeschneiderten Wesen radioaktive Verseuchung aufspüren, Mikroplastik aufsammeln oder in menschlichen Arterien Ablagerungen abschaben. Levin nennt das die synthetische Morphologie, fördert kollektive Intelligenz der Zellen, unterstützt Regeneration ähnlich der bei Axolotl und Planaria. Sein großer Plan: Geburtsdefekte, Unfallschäden, Krebs, Alter – vieles lässt sich in Zukunft programmieren und reparieren. Unglaublich!

Zukunft des Handels: Wohin kommen die neuen Güter, die geschaffenen Lebensmittel?

Richtig, in den Supermarkt. Wie super die Märkte der Zukunft sind, zeigt Steve Gu (USA) Co-Founder AiFi. Er schafft mit seinem StartUp die Kassen und das Personal im stationären Handel ab. Mit seinen Unmanned Stores und Gas Stations beginnt inzwischen weltweit eine neue Ära des Retail. Erste Geschäfte ohne (Verkaufs-)Personal gibt es schon. Schreckensszenario aller Gewerkschafter und Innenstädte?

Die autonomen Läden von Amazon sind nur der Anfang. In den Niederlassungen von „carefour flash“ heißt das Motto: 10 sek. Einkaufen, 10 sek. Bezahlen. Bisher konnten nur eComerce Anbieter ein Profil des Kunden erstellen und Angebote personalisieren. Im Handel begann dies über Kundenkarten. Die Daten der zukünftigen Märkte gehen zurück zu den Anbietern. Sie können auf den Kunden spezifizierte Angebot erstellen, bevor der Kunde selber weiß, was er braucht. Die Läden der Zukunft passen Preise und Waren an die Region und Kaufkraft an. Die Kosten der Mitarbeiter sinken, das Inventurmanagement ist effizienter, der Service steigt. Eine Menge Kameras erfassen und tracken den Kunden während des Einkaufs, „wissen“, was in seinem Einkaufskorb ist und leiten die Bezahlung ein. Interessante Frage: Kommt beim Diebstahl ein virtueller Polizist?

Deutschland als Innovationsnation

Thomas Sattelberger MdB, FDP, ehem. Vorstand Lufthansa, Continental, Telekom – auch er ist ein „Wiederholungstäter“ bei 2bAHEAD. Schon in 2016 wusch er (gedanklich) den Anwesenden den Kopf. Lesen Sie gern hier weiter:

Er fordert impulsiv und wortgewaltig, Deutschland soll sich auf den Weg zu einer „innovation nation“ machen. (Siehe auch „good old europa“ weiter oben…) Deutschland ist führend in Bürokratie, Verwaltung und Technikfolgenabschätzung (sic). Das hilft aber nicht weiter in einer Welt, die sich heute (!) verändert. Und das sehr sehr schnell.

Das Forschungsministerium hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert. Start-ups gehen dort hin, wo sich Bedingungen für Forschung und Erfolg finden. Da geht es sich auch um Geld, aber nicht nur das. In einem Klima von Paragrafen und Antragsbearbeitungsdauerverlängerungsprognose gedeihen keine klugen Ideen. Zwei Möglichkeiten: Flucht, oder quer im Stall zu stehen. Das kann nicht schaden in einem Land, welches komplett stromlinienförmig ist. Aber meckern allein gilt nicht. Sattelbergers Vorschlag: Deutschland muss sich überwinden und ein Klima (und Orte) für Innovationen schaffen. Von experimentelle Werkstätten in Kindergärten (!) bis zur Gründerkultur reichen seine Gedanken. Sonderwirtschaftszonen um Bildungscluster herum, damit die Gründer aus den Unis nicht abwandern. Enterprise Zone für kluge Köpfe. Und der Staat ist in der Pflicht. Wo bleibt die „Agentur für Sprunginnovation“?