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2b AHEAD Zukunftskongress in München 2021

Alle Jahre wieder (trotz Corona) und nun der zwanzigste Kongress. Glückwunsch an 2b AHEAD ThinkTank, Europas größtem Zukunftsforschungsinstitut, zum „Geburtstag“. Die Hälfte der Reise durfte ich teilnehmen. !0 Jahre Berichte über den innovativen Hotspot, das Treffen interessanter, manchmal unglaublicher Menschen aus Industrie, Forschung und Kunst. Danke dafür und nun hinein in den Kongress 2021, zweiter Teil:

Die technologische Zukunft des good old Europe

“You’re thinking of Europe as Germany and France. I don’t. I think that’s old Europe.” Das Zitat von Donald Rumsfeld (USA) in einem anderen Zusammenhang beschreibt das aktuelle Dilemma. Kluge Köpfe wandern zu Technologiestandorten ab, Technik und Wissen für die Zukunft wird auf anderen Kontinenten erzeugt. Das alte Europa, einst Standort von Wissenschaft und Kultur, wird abgehängt. Oder hängt es sich selber ab? Einige Beispiele, die exemplarisch als Antwort herhalten.

The Future of Genetics

Der Genom Based Lifestyle stellt die Medizin auf den Kopf – oder auf die Füße, wie man es betrachtet. Eine komplette Sequenzierung des Genoms ermöglicht Reparieren und Optimieren. Aber es ruft auch die Ethik auf den Plan: Spielt Mensch Gott oder ist er besser als der alte Herr da oben? Dr. Kinneret Shefer (ISR) CEO GeneNeer, hat mit ihrem Team eine Technologie entwickelt, mit der man Genveränderungen in Pflanzen an- und wieder ausschalten kann. Sie werden widerstandsfähig für Extremwetter ohne die Nebenwirkungen dauerhafter Genveränderungen. Pflanze mit Schalter, aha.

Dürre tolerierende Nutzpflanzen sind in der Lage, auf „Befehl“ die Verdampfung der Pflanze zu verlangsamen. Das allerdings entzieht ihr auch die Photosynthese. Die Pflanze überlebt, wächst aber nicht. Die Gentechnik verändert oder löscht Teile des Genstranges, es ist aktiv, solange es da ist. Der Plan: „Wir arbeiten daran, die Gene zu aktivieren und / oder zu deaktivieren – on demand.“ Genetic enginering, Cultured Meat, Medical food – wir können uns auf einige Neuerungen gefasst machen.

Froschzellenroboter

Michael Levin (USA) Director, Allen Discovery Center, Tufts University hat die Xenobots 2.0 geschaffen. Aus Froschzellen setzt sein Team „lebende Roboter“ als rekonfigurierbare Organismen zusammen, die es noch nie zuvor gegeben hat. Die millimetergroßen Xenobots können sich auf Ziele zubewegen, sie einkreisen und sich selbst heilen. Eines Tages sollen solche maßgeschneiderten Wesen radioaktive Verseuchung aufspüren, Mikroplastik aufsammeln oder in menschlichen Arterien Ablagerungen abschaben. Levin nennt das die synthetische Morphologie, fördert kollektive Intelligenz der Zellen, unterstützt Regeneration ähnlich der bei Axolotl und Planaria. Sein großer Plan: Geburtsdefekte, Unfallschäden, Krebs, Alter – vieles lässt sich in Zukunft programmieren und reparieren. Unglaublich!

Zukunft des Handels: Wohin kommen die neuen Güter, die geschaffenen Lebensmittel?

Richtig, in den Supermarkt. Wie super die Märkte der Zukunft sind, zeigt Steve Gu (USA) Co-Founder AiFi. Er schafft mit seinem StartUp die Kassen und das Personal im stationären Handel ab. Mit seinen Unmanned Stores und Gas Stations beginnt inzwischen weltweit eine neue Ära des Retail. Erste Geschäfte ohne (Verkaufs-)Personal gibt es schon. Schreckensszenario aller Gewerkschafter und Innenstädte?

Die autonomen Läden von Amazon sind nur der Anfang. In den Niederlassungen von „carefour flash“ heißt das Motto: 10 sek. Einkaufen, 10 sek. Bezahlen. Bisher konnten nur eComerce Anbieter ein Profil des Kunden erstellen und Angebote personalisieren. Im Handel begann dies über Kundenkarten. Die Daten der zukünftigen Märkte gehen zurück zu den Anbietern. Sie können auf den Kunden spezifizierte Angebot erstellen, bevor der Kunde selber weiß, was er braucht. Die Läden der Zukunft passen Preise und Waren an die Region und Kaufkraft an. Die Kosten der Mitarbeiter sinken, das Inventurmanagement ist effizienter, der Service steigt. Eine Menge Kameras erfassen und tracken den Kunden während des Einkaufs, „wissen“, was in seinem Einkaufskorb ist und leiten die Bezahlung ein. Interessante Frage: Kommt beim Diebstahl ein virtueller Polizist?

Deutschland als Innovationsnation

Thomas Sattelberger MdB, FDP, ehem. Vorstand Lufthansa, Continental, Telekom – auch er ist ein „Wiederholungstäter“ bei 2bAHEAD. Schon in 2016 wusch er (gedanklich) den Anwesenden den Kopf. Lesen Sie gern hier weiter:

Er fordert impulsiv und wortgewaltig, Deutschland soll sich auf den Weg zu einer „innovation nation“ machen. (Siehe auch „good old europa“ weiter oben…) Deutschland ist führend in Bürokratie, Verwaltung und Technikfolgenabschätzung (sic). Das hilft aber nicht weiter in einer Welt, die sich heute (!) verändert. Und das sehr sehr schnell.

Das Forschungsministerium hat sich seit Jahrzehnten nicht verändert. Start-ups gehen dort hin, wo sich Bedingungen für Forschung und Erfolg finden. Da geht es sich auch um Geld, aber nicht nur das. In einem Klima von Paragrafen und Antragsbearbeitungsdauerverlängerungsprognose gedeihen keine klugen Ideen. Zwei Möglichkeiten: Flucht, oder quer im Stall zu stehen. Das kann nicht schaden in einem Land, welches komplett stromlinienförmig ist. Aber meckern allein gilt nicht. Sattelbergers Vorschlag: Deutschland muss sich überwinden und ein Klima (und Orte) für Innovationen schaffen. Von experimentelle Werkstätten in Kindergärten (!) bis zur Gründerkultur reichen seine Gedanken. Sonderwirtschaftszonen um Bildungscluster herum, damit die Gründer aus den Unis nicht abwandern. Enterprise Zone für kluge Köpfe. Und der Staat ist in der Pflicht. Wo bleibt die „Agentur für Sprunginnovation“?

Zwanzigster 2b AHEAD Zukunftskongress in München 2021

Alle Jahre wieder (trotz Corona) und nun der zwanzigste Kongress. Glückwunsch an 2b AHEAD ThinkTank, Europas größtem Zukunftsforschungsinstitut, zum „Geburtstag“. Die Hälfte der Reise durfte ich teilnehmen. !0 Jahre Berichte über den innovativen Hotspot, das Treffen interessanter, manchmal unglaublicher Menschen aus Industrie, Forschung und Kunst. Danke dafür und nun hinein in den Kongress 2021…

Nach vielen Jahren in Wolfsburg hat der Zukunftskongress sein neues Domizil in der BMW-Welt München gefunden. Wie in der Autostadt in Niedersachsen finden sich hier ein Zentrum mit Ausstellungen, Auslieferungen und Eventlocations. (Leider kann ich den spannenden Kongress (Dank Corona) nicht live verfolgen. Das verdammt mich zu schnöder Online-Sitzung. Die Absätze sind nicht am Ablauf, sondern thematisch sortiert.)

The Metatrend

Der Erfinder des Begriffs Metaverse, Neal Stephenson, weilte digital zugeschaltet 2012 auf dem Zukunftskongress (lesen Sie hier weiter…) Wie digitale und reale Welt verschmelzen wird, darüber berichtet Ralph Kink (D) Director Technology and Solution Development, Microsoft.

Ist Metaverse ein Trend oder Spielzeug für Nerds?

Die MicrosoftSchnittstelle zum Metaverse heißt „Hololense“. Wie Wird diese in den kommenden zehn Jahren unsere Arbeitswelten prägen? Und wie werden sich dadurch Arbeitsweisen und Geschäftsmodelle verändern? Das Werkzeug, um in das Metaverse zu „gehen“ gibt es. Interessant: Die Hololens braucht die meiste Rechenpower, um die reale Welt über Sensoren und Kameras in die digitale Welt zu transferieren – und nict umgekehrt. Die „neue“ Welt dient (nicht nur) der Spielerei. Nach dem Videokonferenzen die Businessreisen abgelöst haben, gehen die Planung noch weiter. Mixed Reality, die natürliche Wahrnehmung MIT künstlicher Wahrnehmung zusammen öffnet eine neue Dimension. Reparatur und Wartung von Technologie kann mit Support vom anderen Ende der Welt stattfinden. Meetings sowie Onboarding neue Mitarbeiter ohne Reisen der Beteiligten. Operationen mit kollegialer Unterstützung aus der Ferne sind möglich.

Das Metaverse ist noch mehr. Microsoft Mesh verbindet reale Menschen mit virtuellen Avataren in realen oder virtuellen Räumen. Die KI ermöglichte Übersetzung in Echtzeit. Eine Weiterentwicklung des Internets als virtuelle Welt, in der es möglich ist, für teuer Kryptowährung teure Grundstücke zu kaufen. (Na toll!) Der nächste Schritt: Ein Interface, welches Metaverse mit dem Hirn verbindet. Schon in 2015 war das ein großes Thema in Wolfsburg. Lesen Sie gern hier weiter:

Das ist ja nur was für Spieler und große Unternehmen. Stimmt das? Ein Metaverse für jedes Unternehmen? Das fordert Julia Lampert, Senior Researcherin, 2b AHEAD ThinkTank. Was muss mein Unternehmen tun, um sich auf die kommende Metaverse-Welt vorzubereiten? Anfangen. Und wann müssen wir das tun? Jetzt. Brauchen wir eine eigene Metaverse-Strategie? Lampert glaubt, die Antwort ist ja. Die kommenden Generationen wachsen schon in dieser Welt auf. Es wäre irrig anzunehmen, dass unser good old Denken in den nächsten Jahren noch etwas zählt…

Datenguru der Bundesliga: Die Zukunft des Sportentertainments

Miky Tamir (IS) Gründer von 8 Unternehmen, von denen ein Teil an der Börse ist, zeigte in München seine Visionen, die bald Realität werden. Ob Flaggen auf dem Wasser, projizierte Ziellinien, Statistiken der Spieler – sein Unternehmen steckt hinter diesen Visualisierungen. Seine Pläne sind aber viel disruptiver. Jeder soll seine „eigene Sportschau“ bekommen! Die Lösung: 3D Videos, AR, VR, – genauer: volumetrisches Video. Bitte was? Jetzt wird es heftig. Und zerstört die aufgeblasene Sportunterhaltungsmaschinerie! Nehmen Sie Platz und halten Sie sich fest:

Die Spiele kommen ohne Kameramänner und Schiedsrichter aus. Bääm!

AI fertigt automatisierte Videoproduktionen mit autonomen Kameradrohnen. Zonk!

Ansichten der Spiele sind von vielen Standpunkten durch die Nutzer möglich. Bumm!

Wie soll das gehen? Volumetrisches Video ist die Antwort. Rechenpower, Drohnen, eine 3D-Aufnahme des Spiels und fertig ist der Sportcocktail. Die Folgen: Eine ganze Unterhaltungsindustrie wird auf den Kopf gestellt. Massive Bedrohung der Arbeitsplätze, Kostensenkung im Tiefflug, Videobeweis entfällt – das macht die KI. Die erfasst nicht nur die Spielsituationen, sondern auch Fitness- und Performance-Daten. Rating inklusive. Beschiss ist nicht. Wer verdient damit Geld? Die Metaverse-Betreiber. Gute Nacht, Sky und Co.

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17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks 2018 – der zweite Tag

Am zweiten Tag des 17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks 2018 ging es um nicht minder spannende Themen. Dürfen Roboter Bürgermeister werden? Können Krankheiten aus der Stimme „erhört“ werden? Ist es besser, sich mit den Maschinen zu verbünden? Bei bestem Wetter im Schloßgarten zu Wolfsburg waren die Erwartungen an Referenten und Themen groß.

POLITIK 2028

Im Jahr 2050 wird die KI die Politiker zum Wohle der Gesellschaft abgelöst haben. Dies postuliert Michihito Matsuda, Bürgermeisterkandidat der Tama Provinz, Japan. Seinen Auftritt startet er landestypisch mit dem Zerlegen von Steinplatten per Hand:

Künstliche Intelligenzen entscheiden fair und ohne Bauchgefühl, während sich Menschen von Macht und Einfluss leiten lassen. Nach Matsudas Prognosen wird es dann keine Diskriminierung von Minderheiten und keine Korruption mehr geben. Beim ersten Versuch, gewählt zu werden, belegte der KI-Bürgermeister den dritten Platz.

Und sorgte für große Gemütsregungen in den Lagern der Wähler. Ist er eigentlich legal? Kann eine KI den Wählerwillen umsetzen? Gerechte Chancen für alle, keine Korruption – eine schöne Utopie. Doch die KI fand heraus, das es gefälschte Geschäftsreisen gab und Abrechnungsprobleme. Sicher, das findet ein Beratungsunternehmen oder eine Steuerkanzlei auch heraus. Doch zu welchen Kosten und in welcher langen Zeit? Ein Vorteil der KI in Verbindung mit Quantencomputern ist die zeitgleiche Kommunikation in Masse. KI spricht mit allen Wählern / Bürgern gleichzeitig. Die Vorgänge, Daten und Protokolle werden komplett in Windeseile durchforstet. So können Widersprüche und Schwachstellen schnell und effizient erkannt werden.

Matsudas Kampagne führte dazu, das eine KI Partei gegründet wurde, die bei der nächsten Wahl 100 KI Kandidaten stellt. Moderne Zeiten erfordern moderne Methoden.

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FÜHRUNGSSTRATEGIEN 2028

Der Mensch im human-digitalen Team – das klingt ja spannend. Und ist gar nicht so weit entfernt. Wir nehmen die zunehmende Synthese von Mensch und Maschine nicht so wahr, da uns nicht permanent klobige Roboter über den Weg rollen und Blechkästen zu uns sprechen. Die schon jetzt bestehenden Algorithmen ranken Bewerber, übernehmen einen Teil der Kundenkommunikation per Mail oder Telefon.

Einige Referenten zeigten, wie heute schon in der täglichen Arbeit „Kollege Computer“ dem Menschen assistiert. So berichtet Sheena Urwin, Head of Criminal Justice, Durham Constabulary, England darüber, wie und warum künstliche Intelligenz die Polizeiarbeit wesentlich verbessern kann und muss. Sie sind die einzigen in England und Wales, die das Thema KI auf der Tagesordnung haben und auch einsetzen. KI dient zur Unterstützung der Polizisten, um die besten Entscheidung zu treffen. Sie werten die Taten aus, schätzen ein, ob ein Täter wieder zuschlägt, unterstützen bei Prävention. RoboCop lässt grüßen …

Lesen Sie dazu auch den Artikel zu PRECOBS aus 2015:  https://abendfarben.wordpress.com/2015/06/22/2bahead-die-digitale-verantwortung-leben-in-der-welt-der-wahrscheinlichkeiten/

Yuval Mor, CEO von Beyond Verbal aus Israel sprach über die Erkennung von Echtzeit-Emotionen mittels Emotion AI. Ein Thema für Onlinevertrieb, Krankheitsprävention
und Jobinterviews. Sie brauchen ein Telefon, eine App oder eine hochgeladene Datei.

http://www.beyondverbal.com/ schafft es, nur aus der Tonalität – nicht aus dem Inhalt, dem Wort – eine emotionale Analyse des Gegenübers zu erstellen. Dies ist kein Psychogramm, keine Freud´sche Analyse, sondern die Erfassung der emotionalen Verfassung eines Gesprächspartners. Vocal Biomarker sind derzeit in der Entwicklung. Mor: „Wir erkennen stimmliche Biomarker, die auf Krankheiten hindeuten. Das System kann auf einen bevorstehenden Herzinfarkt hinweisen.“ Unglaublich, möchte der Zuhörer des Vortrages rufen. Probieren Sie es gern aus. Es gibt eine App, die Ihnen innerhalb von 30 Sekunden berichtet, wie Sie emotional „drauf sind“.

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Auch hier ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit: Psyware in einem Vortrag aus 2016 auf  https://abendfarben.wordpress.com/2016/06/14/hyperloop-und-glauben-zukunftskongress-2bahead-wolfsburg-2016/#

DIE TRANSHUMANE GESELLSCHAFT

Jetzt geht es an das Eingemachte. Zack: Arm ab und neuer dran. Schnipp: Organ raus, nachgezüchtetes Organ rein. Augen, die reinste Fehlerquelle. Her mit den Linsen, die auch VR und AR können!

Zoltan Istvan, Gründer der Transhumanist Party, US ist überzeugt: „Um nicht von der künstlichen Intelligenz überrannt zu werden, müssen wir Teil der Maschinen werden.“

Harter Stoff für normalkörperbezogene Menschen, denen schon der Zahnarztbesuch mit Ersatz einzelner Kauelemente ein Graus ist. Denn die Transhumanisten sind davon überzeugt, dass man Krankheiten auslöschen kann. Und zwar grundsätzlich. Die Krankheit hat einen Herd, der Herd muss weg. Nicht die Krankheit alleine. Sie möchten nicht Organe behandeln, sondern austauschen. Es gibt schon bionische Organe. Das künstliche Herz vor Jahren der Anfang, heute wird fehlendes Gewebe oder zu ersetzende Organe mit einem „Biodrucker“ geschaffen.

Istvan: „In zehn Jahren ist das möglich, unsere Körper zu optimieren. Wir können Behinderungen beseitigen, Blinde können wieder sehen, Taube wieder hören.“ Es geht auch um Kryonik, die Möglichkeit, Menschen einzufrieren und wieder aufzutauen. Es gibt Adapter, die es ermöglichen, mit dem Gehirn direkt mit Google Kontakt aufzunehmen.

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Einen Kryo-Forscher finden Sie bei Bedarf übrigens hier:  https://abendfarben.wordpress.com/2015/06/16/2bahead-visiontalk-big-thinking-die-grosen-visionen/

Istvan`s Prognose: In fünf Jahren werden wir Roboter zuhause haben. Eine gute Frage ergibt sich aus der Optimierung des Lebens:

Was passiert mit den Menschen, wenn sie länger leben. Was für gesellschaftliche Aufgaben entstehen mit Überbevölkerung und Menschen, die immer älter werden. Oder schlimmer (?) noch, die Menschen leben ewig? Das war das organische, doch wie verhält es sich mit dem Geist, dem Wissen, den Erfahrungen eines Menschen?

Werden wir unsere Gehirne uploaden? Beziehen wir unser Kraft in einem anderen Körper, einer anderen Form, von der Sonne, oder über Photosynthese? Oder es gibt biologische und Online-Versionen von uns?
Schaffen wir über Bio-3D-Druck Abbilder vergangener Menschen. Und wollen wir das überhaupt? Bei solchen und so vielen Fragen wird dem geneigten Zuhörer schon ganz blümerant zumute. Und Ihnen? Wie fühlen Sie sich jetzt?

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Im Übrigen konnten Sie Freiwillige auf dem Kongress einen RFID-Cip unter die Haus setzen lassen. Auch der Chairman des ThinkTanks, Sven Gábor Jánszky begab sich in die Hände von Dr. Patrick Kramer, , Chief Cyborg Officer und Gründer von DigiWell
https://digiwell.com/

Biohacking mit Pfiff. Notfalldaten, Türschlossöffner, Auto öffnen und starten – nur eine kleine Auswahl der Möglichkeiten. Leider in diesem Land noch nicht verfügbar: Reisen mit Nahverkehr oder Bahn, Einchecken und Auschecken in Hotels per Fingerwisch. Aber das kommt auch noch!

Abgesang oder Ouvertüre?


Der ThinkTank fomuliert es so: „
Wir nähern uns einer Zukunft, in der alles predictive wird: unsere heutige Leistungsfähigkeit, der Stresslevel des Kunden, die Produktivität und Kreativität der Mitarbeiter und der Verlauf der Emotionen. Das befähigt uns, diese möglichen Zukünfte zu steuern, den prognostizierten Zustand zu befördern oder ihn zu verhindern. Diese Entscheidungen werden wir nicht alleine treffen. Maschinen werden potentielle Entwicklungen und Interdependenzen von Handlungen vorausschauender und schneller berechnen können und möglicherweise die besseren Entscheidungen treffen als jeder Mensch es kann. Die Analytik verdrängt Bauchgefühl und Erfahrung.“

Schön und gut, das der Blechkollege schneller und präziser ist. Aber kann er auch … ?

Herab vom hohen Ross, verehrter Arzt, gebildeter Jurist, langjähriger Makler und erfahrener Steuerberater. JA. Er WIRD es können. Und dann ist der Umbruch radikaler und brutaler, als ihr gelehrten Herren (und Damen – selbstverständlich!) es euch heute auf dem Chefsessel ausmalen könnt. Die Frage ist, was dann? Wissen, Kombination davon, Vorhersage und Entscheidungen verlagern sich datengestützt (und das meint sehr sehr sehr viele Daten) Richtung KI. Google Assistant oder Alexa von Amazon sind da nur ganz zarte Vorgeschmäcker.

Menschen (Kunden) haben nicht nur einen Assistenten, sondern viele. Der Reisebucher checkt mit dem Kalender, dem Wetter, dem Carsharer und dem Versicherer gemeinsam, welche Route in welchem Level am Soundsovielten für kleines Geld machbar ist. Und die Assistenten handeln untereinander (!) Deals aus. Das fertige Ergebnis kommt auf´s Handy, wenn es das dann noch gibt inkl. CheckIns, Bordkarten und Menüvorschlag für den Lunch in Timbuktu.

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Ende vom Lied: Reisebüros, Autovermieter, Versicherungen, Fluggesellschaften, Hotels und Restaurants werden in ihrer Verwaltung obsolet. Das die Rechnungen automatisch an die Firma und die Steuerapp geht, ist klar. Und das Finanzamt (wenn es das dann noch gibt) bekommt die Abrechnung in Echtzeit. Und wenn doch etwas schief geht, kloppt sich der Rechtsassistent mit dem Reiseassistenten digital und erwirkt einen Gutschein für die nächste Reise.

Nochmals 2bAHEAD: „Vielmehr werden alle diese Berufe zu Coaches werden. Die akzeptieren dass Computer es besser wissen. Aber sie setzen auf die Computerexpertise jeweils noch das menschliche Element drauf: Sie werden dann dafür bezahlt, andere Menschen zu motivieren, zu begleiten, zu kritisieren und zum nächsten Entwicklungsschritt zu bringen. Welche neuen Geschäftsmodelle ergeben sich aus dieser neuen Rolle des Menschen? Wie wird unser Maschinenbild 2028 aussehen und welches Menschenbild wird eine Maschine haben?

Sie sehen, die Zukunft ist a) schon da, wird b) spannend und betrifft c) Sie persönlich. Sind Sie bereit dafür? Wenn nicht, fangen Sie d) sofort damit an …

 

PS: Die Artikel zum Zukunftskongress sind keine Komplettberichterstattung. Zum einen ist es ob der zahlreichen Vorträge alleine gar nicht zu schaffen. Zum anderen wähle ich Themen aus, von denen ich mir Interesse und Leserschaft versprechen. Ich bitte dies freundlich zu beachten.

 

 

 

 

 

 

17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks 2018 – der erste Tag

Evolution ist die Fortsetzung der menschlichen Entwicklung durch die Technik

Starker Tobak! 2BAHEAD: „Bis 2028 werden Maschinen viel intelligenter sein und einen neuen Stellenwert in der Gesellschaft benötigen, vielleicht sogar selbst einfordern. Wie wird dann das Zusammenleben von Mensch und Maschine aussehen und wo werden (noch) Unterschiede zwischen den zwei Spezies bestehen?“
Sind wir gewappnet für die kommenden zehn Jahre, die nach Sven Gábor Jánszky, dem Leiter des ThinkTanks, die größte Relevanz für unsere Lebens- und Arbeitswelten haben werden?

Fragen über Fragen, deren Antwort die fast 300 Besucher des Zukunftskongress in Wolfsburg erhoffen, In der Pressekonferenz fielen die entscheidenden Worte dazu:

Mächtige, Innovatoren, und Verrückte sind dabei, diese Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf zu stellen. Mondbesiedlung? In Planung inklusive UMTS-Netz und aus dem Drucker kommenden Rover! Wer die – sicherlich unglaublichen – Zeichen der Zeit nicht erkennt, hängt hoffnungslos hinterher. Lösen wir uns von Althergebrachtem, nehmen wir Neues an. Oder es überrennt uns in Lichtgeschwindigkeit. Unternehmen, die keinen – Zitat – geilen Scheiß machen, finden in Zukunft keine adäquaten Mitarbeiter mehr. Legen Sie los!

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KUNDENDIALOG 2028

Oliver von Ameln, CEO der adesso insurance solutions, schockt die Old Economy:
„In 10 Jahren spricht keine Versicherung mehr mit ihrem Kunden.“ 
Wie jetzt? Adaptive Services und keine Kundensegmente aus den 90ern. Der Kollege Bot übernimmt. Punkt. Das geht so:

Organische Kommunikationsprozesse wider Millionen Kundendaten ist ein Widerspruch in sich. Das kann kein noch so geschulter Mitarbeiter mehr leisten. Schon gar nicht in Echtzeit und über die reden wir hier. Synchrone Kommunikation bedingt vollständiges Verstehen und Bearbeitung des Vorgangs. Die Chatbots übernehmen, ausgestattet mit KI, die Kommunikation.

Achtung! Denkfehler!

Nicht der Kunde spricht mit dem Bot. Sondern der digitale Avatar regelt die Angelegenheit zwischen Kunde und Firma. Er wird vom Kunden beauftragt, Verhandlungen mit dem Bot der Versicherung zu führen. Huiii, das geht ab! Es gibt keine serielle, sondern eine parallele Kommunikation in Zukunft. Nicht einer, sondern viele Assistenten. Diese werden unsere intensivsten Gesprächspartner. Und die machen dann …

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Der Gedanke keimt auf, da hängen wir uns als Unternehmen dazwischen. Vergessen Sie das! Ganz schnell! Die Kundenschnittstelle ist nicht zu gewinnen, wenn es Google gibt. Und die „gute alte“ KI. Eine Konsequenz: Das bedeutet auch ein digitales Präkariat oder eine Digitale Elite. Letztere unter Preisgabe aller Daten. Damit Kollege Bot schalten und walten kann. Zu unserem Nutz und Frommen. (Entschuldigen Sie den Ausflug in das Vergangene …) Die andere Konsequenz ist, sich mit dem Gedanken anzufreunden. Wir reden hier NICHT über Jahrzehnte, sondern über einen DEUTLICH kürzeren Zeitraum. 

Die Alternative dazu? Gibt es. Shruti Malani Krishnan, Co-Founder Powr of You, postuliert:
„Data ownership ist jetzt ein universelles Recht“

Drehen wir den Spieß um! Datenverwaltung durch Menschen heißt Handel mit eigenen Daten. Die bekommt nur, wer dafür bezahlt. Unsere Daten sind nicht das neue Öl, denn Öl ist eine konsisstente Ware. Jeder Tropfen gleich – abgesehen vom Börsen-Auf-und-Ab.

Doch persönlichen Daten sind einzigartig, individuell, unterschiedlich. Damit haben sie auch einen eigenen, speziellen Wert. Lassen Sie uns damit Geld verdienen und geben Sie diese nicht mehr freiwillig und kostenlos heraus! (Später dazu noch mehr…)

ALARM! DECKUNG! Liebe Agenturen, halten Sie sich bitte fest! Wenn die Werbung dank genauer persönlicher Daten nur noch maßgeschneidert wird, gibt es ein Sterben in der Werbeindustrie. Gießkanne ist nicht mehr. Der Markt für diese Dienstleistung schrumpft, und zwar gewaltig!

Krishnan: „Des Rechts auf Privatsphäre muss sich der Kunde / Mensch wieder bewusst werden und es sich zurückholen. Wie? Monetarisierung ist der Hebel und Daten sind die Währung. Tolle Idee.

In diese Kerbe haut auch Julian Ranger, CEO von digi.me mit seinem Vortrag
„The Internet of Me – Angriff auf die Big 5 mit einem revolutionären Privacy by Design.“

Ranger: „Wir müssen mehr machen mit den Daten, nicht weniger.“ Bei Digi.me liegt die Vorausschau der eigenen Daten. Sie sind in der Cloud und gesichert. Das Unternehmen hat keinen Einblick in diese Daten. Der Kunde entscheidet, an wen seine Daten gehen, wofür und in welchem Zeitraum. Zwei Unternehmen, die selbe Denke. Pfiffig, keine Frage!

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MARKE 2028

Julika Prenzel, Executive Director Brand Strategy, Superunion, beginnt mit dem Satz:
Es wird fluffig.“ Doch das meint sie ernst. Ihr geht es um die Kundenzentriertheit diverser Unternehmen. Denn Kunden denken kategoriegenerisch. Konsumenten sind reaktiv, nicht proaktiv. Sie bevorzugen eher optimierte vorhandene Produkte. Wie gehen Unternehmen damit um?

Marketing: Hey, lass uns hipp sein. Wir machen eine quietschebunte Cartoonwelt aus unserem millionenschweren DAX gelisteten Unternehmen. YO! Nun, kann man machen, ist aber Murx.

Prenzel: „Die eigene Idee ist wichtig, ein eigener Kompass die Maßgabe und das Produkt ist der Held.“ Beispiel – natürlich – Apple. Denn der „mündige“ Verbraucher ist nicht mündig. Der braucht das Diktat der Marke.

Als Symbol bemüht sie die Generation Y. Die wurden befragt. 50 Prozent von ihnen werden CEOs quietschebunter DAX gelisteter millionenschwerer Konzerne. Und dafür soll sich das quietschebunte DAX gelistete millionenschwere Unternehmen an die persönlichen Erfordernissen der Generation Y anpassen. So von Freiheiten und Arbeitszeiten her und so. Entschuldigung, die Ironie musste jetzt sein.

Haben Sie – Sorry – den Arsch in der Hose, ihr Produkt nach außen mit- nunja – Schmackes zu vertreten, oder lassen Sie sich von den Kunden auf dem Markenkern herumtrampeln. Denken Sie bitte darüber nach.

(Der Autor hat sich erlaubt, das MarketingDengLeutsch der Referentin zu glätten. Vong Lesefluss her.)

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Der folgende Referent Raimund Bau, CEO von SO1 brachte weiteren Schwung in die Diskussion.

„Marken werden nur noch ein erster Qualitätsindikator sein, denn das Ökosystem eines Produktes wird der entscheidendste Verkaufsfaktor sein, nicht mehr die emotionale Aufladung durch qualitative Werbung.“ Und mit Öko meint der nicht Grünzeuch. Sondern Drumrum. Warum ist das so. In 1990 gab es 7000 und heute gibt es 40000 Artikel im Supermarkt. Circa 3000 (!) Markenbotschaften erreichen den Konsumenten täglich. Gleichzeitig aber nimmt die Markenloyalität ab. 40% des Umsatzes besteht aus Eigenmarken der Handelskonzerne. 50% des Umsatzes wird durch kleine und kleinste Marken gemacht.

Was bewegt dann einen Kunden, der in der Vielfalt ersäuft wird, ein Produkt zu kaufen oder eine Dienstleistung zu buchen? Inhaltsleeres Marketing ist immer unwichtiger ob der schieren Vielfalt. Das Ökosystem des Produktes nimmt an Wichtigkeit zu und damit die umgebende Botschaft des Unternehmens. Wie geht es mit seinen Mitarbeitern um? Welche Umweltstandards kann es einhalten? Engagiert es sich für soziale bzw. gemeinnützige Zwecke.

Machen Sie sich bitte Gedanken um Ihr Ökosystem!

2028 – WIE VIEL MENSCH VERTRÄGT DIE ZUKUNFT?

Der Chairman von 2bAHEAD, Sven Gábor Jánszky, lässt tief blicken. In seinem neuesten – noch unveröffentlichtem – Buch blickt er weit voraus. Wie es sich für einen Zukunftsforscher gehört.

Es gibt zwei Blickwinkel der Menschen. Die eine, so Jánszky, ist die Prognose der Dichter und Denker: Es wird langsam alles besser. Dauert, braucht seine Zeit, schauen wir mal.

Die andere kommt von den Verrückten, Spinnern, Machern, von denen einige auf dem Zukunftskongress anwesend sind. Sie denken 100 Jahre weiter. Vielleicht nicht mehr lange hin, und der Mensch wird mittels BioHacking und LiveFood 120. BÄÄMM! Jánszky nennt es den Reality Gap. Der Dissens der Altvorderen und der Neuvorderen.

Als Beispiel zitiert er den Chef der Draper University in Silicon Valley. Gefragt nach den drei wichtigsten Dingen, die anstehen …

Nein, jetzt mal Sie! Was meinen Sie? Ganz ehrlich, ohne Schummeln?

Na.

Kommen Sie drauf?

Überlegen Sie!

Und?

Draper:

Blockchain
Immortality
Space

Die spinnen doch, das ist doch verrückt! Genau. Und deswegen sind sie auch so erfolgreich. Möchten Sie auch erfolgreich sein?

DANN FANGEN SIE VERDAMMT NOCHMAL AN, VERRÜCKT ZU DENKEN!

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Medical Food und 3D-Druck von Organen sind die Voraussetzung, das wir 150 werden können. ZACK. Wir steuern auf eine Welt der (Jánszky) Quantum Machine Learning Blockchain zu. BINGO! Mit lecker Bot economy. TSCHACKA! Tja, das hätten Sie jetzt nicht gedacht, oder?

Permanente Voraussage der Zukunft Dank Quantum Computing ist möglich. Und wir reden hier nicht über das Wetter von Morgen. Sondern über noch nicht ausgesprochene Kündigungswünsche von Mitarbeitern. Über Super-Früherkennung von Krankheiten. Über Warenbedarfe oder Verkehrsströme nächste Woche. Weltweit. BOOM!

Was passiert dann, wenn, alles vorausgesagt werden kann? Können Kriege verhindert, Kinder passgerecht erzeugt und Beerdigungen auf den Tag genau vorbereitet werden? Und was passiert mit Kumpel Bot? Bekommen elektronische Dingsis eine Rechtsform? Und was ist mit der Ethik?

Lesen Sie hier gern mehr über Strafrecht für Maschinen: https://abendfarben.wordpress.com/2016/06/14/hyperloop-und-glauben-zukunftskongress-2bahead-wolfsburg-2016/

Theoretisch: Wenn KI berechnen könnte, ob und wann jemand geheilt werden kann. Unter der Bedingung, dass alle Menschen alle Daten freigeben müssen, damit die Datenmenge groß genug ist, um präzise zu sein. Was dann? Nee, der Nachbar, der olle Zausel. der nicht! Haben Sie Kopfkino? Super! Das soll so sein. Machen Sie sich bitte umfangreiche Gedanken um Morgen oder Übermorgen! Das Gute, so Jánszky: Die Wahrscheinlichkeit, das Technologie den Menschen menschlicher macht, ist höher. Schauen wir mal… Die Evolution ist nicht zu Ende, sie geht in den technischen Fortschritt über. Dem müssen wir uns stellen.

Transformation heißt vorhandene Denkprozesse zu durchbrechen. Jeder braucht entweder seine Krise, die Not, zu handeln. Oder er schafft es, diesen Durchbruch zu wagen. Fangen Sie bitte heute damit an. Ich liebe die Zukunft, denn wir werden sie gestalten. Ein schönes Schlusswort eines Zukunftsforschers …

 

 

PS: Die Artikel zum Zukunftskongress sind keine Komplettberichterstattung. Zum einen ist es ob der zahlreichen Vorträge alleine gar nicht zu schaffen. Zum anderen wähle ich Themen aus, von denen ich mir Interesse und Leserschaft versprechen. Ich bitte dies freundlich zu beachten.

 

 

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2028: Verträgt der Mensch die Zukunft, oder verträgt die Zukunft den Menschen?

Am 19.06.2018 startet der 17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks in Wolfsburg. Wieder sind es zwei Tage voller Inspiration, interessanter Menschen und harter Fragen.

Was ist 2028: Verträgt der Mensch die Zukunft, oder verträgt die Zukunft den Menschen?

Machen wir etwas mit dem Computer, oder macht der (Quanten)Computer etwas mit uns?

Oder, wie es die Macher des Zukunftskongress formulieren:

Wie geben wir Mitarbeiter unserem Alltag Sinn, wenn die 8-Stunden-Lohnarbeit wegfällt? Woran messen wir Experten uns, wenn Computer immer öfter bessere Antworten geben als wir? Worauf sind wir als Manager stolz, wenn die besseren Strategien unserer Predictive Enterprises durch vorausschauende Quantencomputer gemacht werden? Was erwartet unser Ehepartner, nachdem wir auf seine Echtzeit-Emotionsdaten zugreifen können?

Quelle – Link

Sind es nur Verheißungen technikgläubiger Nerds, oder kann die Technologie dem Menschen nützlich sein. Wagen wir den Sprung in eine wirklich neue Zeit! Als Kinder schauten wir ungläubig Sience Fiction Filme a la Enterprise, lasen Bücher eines gewissen Jules Verne, der seiner Zeit Lichtjahre voraus war. Es war im wahrsten Wortsinn unglaublich, was sich uns da an Zukunft bot. Heute stecken wir mittendrin, haben KI und selbstfahrende Autos. Wir können von (fast) jedem Ort der Welt (fast) jedes Wissen auf einem Handteller großen Computer abrufen.

Es gibt Echtzeitanalysen von komplexen Dingen, wie Verkehrslage, Gesundheitsdaten oder Börsenentwicklung. Persönlichkeitsprofile von Menschen werde in massivem Umfang ausgewertet und genutzt. Der Trigger folgt in Sekundenschnelle beim Aufruf von Webseiten. Internetwährungen zerlegen möglicherweise das Bankensystem, wie wir es heute kennen.

Macht uns das zu besseren Menschen? Erleichtert dies uns wirklich das Leben? Oder müssen wir uns fragen, ob wir dem Wachsen und Erwachsenwerden der Systeme gewachsen sind. Eine Kontrolle der Maschinen (siehe Terminator / Skynet) aus der Hand gegeben kann verheerende Folgen für die Gesellschaft haben. Dann gibt uns der Bot den Job, die Datingseite weißt uns einen Partner zu und die Internetbank bestimmt unsere Score beim Einkauf. Von der Allmacht der Krankenkasse über Wohl und Wehe unserer Behandlung bei nicht gesundem Lebensstil ganz zu schweigen.

Alle Fragen können auf dem 17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks in Wolfsburg sicher nicht beantwortet werden. Und es werden noch eine Menge neuer Fragen auftauchen. Doch das macht es so spannend dabei

Folgen Sie gern dem Blog auf https://abendfarben.wordpress.com/ oder dem Twitter-Account auf https://twitter.com/abendfarben . Achso: Hashtags sind übrigens #2bahead und #zuko18

Viel Vergnügen in der Zukunft!

Ihr

Tom Köhler

 

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17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks 2018 in Wolfsburg

Es ist bald wieder soweit. der 17. Zukunftskongress des 2b AHEAD ThinkTanks findet am 19. und 20. Juni 2018 in Wolfsburg statt. Mit Freude haben wir auch in diesem Jahr die Akkreditierung erhalten. Seit 2011 begleiten wir die spannenden und inspirierenden Tage in Wort und Bild, Live und in Farbe. Lesen Sie hier mehr aus den letzten Jahren:

https://abendfarben.wordpress.com/2bahead-zukunftskongress/

2028 – Wie viel Mensch verträgt die Zukunft?

Immer 10 Jahre voraus – das Prinzip des Zukunftskongress beleuchtet dieses Jahr den Mensch-Maschine-Konflikt. Künstliche Intelligenz, Roboter, Amazon Echo und Co – Vorboten einer Zeit, in der Maschinen den Menschen begleiten, und nicht umgekehrt. Entscheidungen, Wissen, Daten werden in hohem Maße auf die technische Seite übertragen. Gut, wenn die Abwägung komplexer Dinge Dinge durch die KI effizienter erfolgt, treffsicherer ist. Schlecht, wenn die Maschine gegen den Menschen entscheidet.

Zitat aus dem Teaser von 2bAHEAD: „Welche Rolle werden wir Menschen in der kommenden Digitalwelt spielen? Wie werden sich unsere Geschäftsmodelle verändern? Wie wandeln sich Produkte und Services? Und welche Kompetenzen, Strukturen und Leadership-Methoden brauchen wir in unseren Unternehmen?“

Ein ist sicher, dass nichts sicher ist. Aber sicher ist es, dass wir auf dem Blog und dem Twitter-Kanal die Tage in Wolfsburg Revue passieren lassen. BLEIBEN SIE GESPANNT!

 

 

 

 

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Deutschland vor der Wahl. Eine politische Beobachtung.

Wie ist es bestellt um Deutschland und sein politisches System? Wohin geht die Reise im September, wenn Bundestagswahl ist? Fragen und Beobachtungen aus den letzten Monaten, die zum Entschluss führten, meine Sicht der Dinge kund zu tun. Wie denken Sie darüber? Antworten Sie mir gern.

Die da Oben und die da Unten

Einige wenige Worte reichten, um Bewegung ins WWW zu bringen. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU twitterte: „Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.“  Fern der Realität des Arbeitsmarktes und der Verdienstmöglichkeiten, die genau diese Minijobs notwendig machen. Und es zeigt, welche Distanz zwischen den (vom Volk gewählten) politischen Vertretern und ihrem politischen Auftraggeber steht. Arroganz der Macht beschreibt es gut. Und das große Wundern findet statt, wenn Wähler wandern – oder gar nicht erst wählen.

Hamburg versinkt beim G20 Gipfel in Gewalt und Feuer. Der erste Bürgermeister, Olaf Scholz (SPD), gibt davor vollmundig ein Sicherheitsversprechen ab. Nach den Ausschreitungen findet er alles „bedrückend“, lehnt aber personelle Konsequenzen ab. Die Bürger der Hansestadt räumen diese freiwillig nach den Krawallen auf. Politiker finden sich bei der großartigen Aktion nicht. Es perlt den Politikern geradezu vom schicken Nadelstreifen.

Die Grünen mausern sich zum Oberlehrer der Nation, geschmeidig an den eigenen Skandalen vorbei lavierend. Angetreten als ökologische Protestpartei sind sie längst in den Pfründen der Bundespolitik versackt und traktieren Land und Leute. In ihrer Selbstverliebtheit entgeht ihnen, dass Wähler gründlich die Nase voll haben von Sprücheklopfern und Besserwissern. Wenn Ideologie über Wählerauftrag gestellt wird, darf sich der Mandatsinhaber über Wählerschwund nicht wundern.

Die Freiheitlichen, kurz FDP genannt, strampeln sich über Jahre ab, um der Opposition zu entkommen, machen bemerkenswerte innerparteiliche Aufräumarbeit, glänzen mit frischen und jüngeren Gesichtern – und reißen mit dem Arsch alles ein, was sie aufgebaut haben. Kurz vor der Bundestagswahl wird bekannt, dass sich die Liberalen von der Billigfluglinie RyanAir Wahlplakate sponsern lassen. Kein Wunder, geht es um die Abstimmung zum Flughafen (!) Tegel. Wieder einmal tappen die Gelben ins Portemonnaie – äh – ins Fettnäpfchen.

Die Alternative für Wähler scheint die AFD zu sein. Sammelt sie doch mit direkten Worten und großer Klappe Frustwähler und Menschen ein, die das Gefühl haben, nicht mehr in diesem System wahrgenommen zu werden. Solche Strömungen gab es auch regional. Prominentes Beispiel ist Richter (Gnadenlos) Schill, der mit seinem politischen Sammelbecken Hamburg zeigen wollte, wo der Hammer hängt. Gemein ist diesen Bewegungen, dass sich Menschen schnell dafür begeistern lassen, die (Un)Fähigkeit der Spitzen ebenso schnell im politischen Alltag (nach der Wahl) zutage tritt und den schönen Schein verblassen lässt.

Die in sich gekehrte Linke operiert aus einer Position des Verzweifelten heraus. Sie ist nur regional begrenzt politisch handlungsfähig, legt mit ihren Kandidaten Skandale (Holm aka Stasi) und Merkwürdiges (Gysi als Wirtschaftssenator) sowie Skuriles (Maserati aus Steuermitteln) an den Tag und hat sich bis heute nicht aus der geschichtlichen Umklammerung (von Stalin bis zur Stasi) gelöst.

Fazit bis hier: Traue niemandem außer Dir selbst über den Weg. Auch wenn die Beschreibung der o.g. Parteien nur ein kleiner Spiegel aus dem großen Geschehen ist, zeigt sie doch symptomatisch die Wahrnehmung durch den Wähler. Hier geht es nicht um Stammtisch. Hier geht es um stinknormale Rezeption von Eindrücken aus dem politischen Alltag in D-Land.

Die Krux ohne Plan B

Wie soll nun der geneigte Wähler wählen, wenn sich die politische Kaste dermaßen an selbigem vorbei benimmt? Welchem Mandatsträger soll er sein Vertrauen geben in dem Wissen, dass diese/r nach der Wahl vier Jahre Unfug anstellen kann, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden?

Mögen Sie noch ein paar aktuelle Beispiele? Gern doch!

Aufschrei der „Etablierten“ wegen Frau Twesten, die in Niedersachsen für Stimmung und in Berlin für Frust sorgt. Sicher ist der Wechsel mangels Listenplatz bei den Grünen merkwürdig. Aber letztlich eine persönliche Entscheidung – siehe auch Fraktionszwang … Das Mandat gehört der Person, nicht der Partei.

Keine Diskussion, ob denn das eigene Tun dazu geführt hat. Keine Selbstreflektion, sondern nur Haudrauf und Gekeife. Und der SPD-Fraktionschef sekundiert sehr sachlich. Denn der Wechsel von einer Partei zur anderen – Mehrheit hin oder her – ist per se „undemokratisch“. Naja, der Herr Oppermannn ist ja gefeit vor Opportunismus. Das ist sicher nur Muffensausen vor einem Abrutsch bei der Wahl in die Bedeutungslosigkeit bzw. Opposition. Komisch, dieses „Opp…“ passt irgendwie prima zusammen …

Kleines Schmankerl: In Thüringen sichert Rot-Rot-Grün seine Einstimmen-Mehrheit völlig ungeniert mit einem ehemaligen AfD-Überläufer, der auf Platz 2 der AfD-Landesliste in den Thüringer Landtag einzog.

Leider gibt es viel zu wenige, die sich nicht verbiegen lassen. Die Ihre Meinung vertreten, auch innerhalb der jeweiligen Partei. Zwei gute Beispiele sind Wolfgang Bosbach und – um einmal international zu werden – John McCain . Leider sind beide von Krankheiten gezeichnet, dies war aber nicht der Auslöser für ihre aktuellen Statements. Sie waren schon immer gerade und direkt. Daran müssen sich die anderen Volksvertreter eine dicke (!) Scheibe abschneiden.

Wenn Du ein totes Pferd reitest …

Offensichtlich ist in Deutschland keine politische Kraft vorhanden (charismatische Personen inkl.), die mit Empathie, Ohr an Masse und Visionen in der Lage ist, echte Begeisterung auszulösen (siehe Obama). Dies führt vielleicht, wie in den 1920er Jahren, zu einer a) Zersplitterung der politischen Strömungen und damit einer defacto Unregierbarkeit. Oder / und zu b) der Stärkung der Ränder des politischen Lagers. Beides ist Demokratie, beides zieht Probleme nach sich

Wieso hält der Wähler an Dingen fest, die ihm schaden? Sicherheit durch Bestand statt Entwicklung und Erneuerung scheint die Devise. Als Kohls Regentschaft 1998 vorbei war, sprach man von den bleiernen Jahren. Das Kurzzeitgedächtnis der Deutschen ist kurz, wie der Name vermuten lässt. Gerade 20 jahre später setzt die Uckermärkerin an, eine vierte Amtszeit zu bestehen.

Fragen Sie sich auch, wie der aktuelle Stand der Dinge bei den Prognosen ist? Schauen Sie einfach auf https://www.wahlumfrage.de/t/bundestagswahl-2017/ aber wundern Sie sich bitte nicht …

Lesen Sie sich gern zum Thema Opportunismus hier ein.

In diesem Zusammenhang schauen Sie auch gern in meinen Artikel aus dem Frühjahr 2016:

Wählt euch doch ein neues Volk!

 

 

 

 

 

 

 

 

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16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg – zweiter Tag

Nach einem sehr heißen ersten Tag startete der 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg am Mittwoch zu seiner zweiten Etappe. Die Themen ließen die Neugier ansteigen: Quantencomputer, Alexa, Google Assistant und Co. und sogar Artificial Sexuality standen auf dem Programm. Doch dazu später mehr.

Think Quantum – Wie die neuen Quantencomputer unsere Welt verändern werden

Bo Ewald, President, D-Wave Systems Inc. berichtete aus der Arbeit seines Teams. Ein Computer simuliert einen Computer. Der Computer selbst ist nur noch ein Chip. Allerdings in einem Riesen-Kühlschrank untergebracht und derzeit auch noch leicht instabil. Die Schwarz-Weiß-Sicht der Dinge hat ein Ende, denn die QBits könne gleichzeitig 0 und 1 darstellen. Wie kann man sich das vorstellen? Dazu blickten die Teilnehmer des 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg ganz praktisch in das Schaffen der Firma, die nur in Rufweite des Schlosses tätig ist.

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Dr. Martin Hofmann, CIO der Volkswagen AG ließ in seinem Vortrag erahnen, wo die Quantenreise hingeht. Es ist wirklich unglaublich, aber wahr.

Auf einer Silicon Valley Reise besuchte er DWave und tüftelte einen irren Plan aus. Der Kampf gegen den Megastau, gesteuert von Qbits. 10.000 Taxis in Peking wurden mit Sensoren versehen und liefern nun in Echtzeit Daten über den Verkehr – resp. Nicht-Verkehr – an die Zentrale. Die wertet ebenfalls in Echtzeit aus und steuert die Taxis. Ihnen wurde die optimale Route vorgegeben, um Staus zu umfahren und ACHTUNG! Staus gar nicht erst entstehen zu lassen.
In 2020 werden wir viele selbstfahrende Fahrzeuge sehen. Diese Fahrzeuge scannen in einem Umkreis von 50 Metern die komplette Umgebung. Ein Quantencomputer kann den Stau auflösen, bevor er sich bildet. Die Verkehrsströme in Peking wurden in einer Karte erfasst. Das ist ein Datenwust jenseits der Vorstellung. 3 hoch 418 Rechenoperationen kann kein normaler Computer in annehmbarer Zeit berechnen. Qbits schon.
Der nächste Schritt ist Deep Learning. Es galt, die Muster zu erkennen, dass sich ein Stau bilden wird – bis zu 45 Minuten vorher! Diese Information geht an die angeschlossenen Fahrzeuge, sie bekommen eine Quanten-Routenführung. Der Unterschied: Google Maps zeigt die Echtzeit, Quantencomputer sehen voraus. Weiter gedacht, so Hoffmann: Busse werden keine festen Fahrpläne mehr haben, sondern sich an Menschenströmen orientieren. Die Welt des Verkehrs verändert sich grundlegend.

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Produkte 2027 – 
Wie verändern sich die Produkte der Predictive Enterprises?

Lauri Oksanen, Vice President for Research and Technology, Nokia – ja, genau die mit den Gummistiefeln und später mit den Handys – blickt aus Sicht eines Dienstleisters für digitale Lösungen und Netzwerke auf die Zukunft

Derzeit sind 5 Milliarden Menschen an mobile Geräte angebunden. Einige Hundert Milliarden sind für Maschinen reserviert. Das ist alles nur der Anfang für globale Netzwerke. Wir reden dann über Billionen Dinge. Das ist der berühmte Kühlschrank, der die Milch nachbestellt. (Oder Unfug anstellt – lesen Sie dazu hier mehr!)

Maschinen können aus dem lernen, was im Netz passiert. Analogien werden gefunden oder Warnungen ausgegeben. Derzeit können wir Stunden oder Tage vorher prediktive Fehlererkennung nutzen. Ob Transportüberwachung, Qualität von Lebensmitteln, Druck- oder Wasserstandmessung für sehr wenig Geld sind gute Beispiele dafür. Aus Sicht von Oksanen geht es viel weiter. Die Software kann nicht nur erkennen, wer mit ihr spricht, sie wird auch das persönliche Befinden notieren. SIe passt sich den Bedingungen an, lernt und „versteht“.
Aus „dummen“ werden „kluge“ Maschinen. Die Vernetzung sorgt dafür, dass Maschinen neue Erkenntnisse weiter an andere Maschinen teilen. Die KI nimmt Fahrt auf.

 Predictive Networks – Connecting Intelligence

Lupo Pape, CEO von SemanticEdge GmbH zum Thema: Alexa, Google Assistant und Co. – Wie digitale Assistenten unsere Geschäftsmodelle 
 verändern werden

Die Assistenten werden heute in immer mehr technischen Geräten eingebaut. Das geht schnell und wir gewöhnen und genau so schnell daran. (Siehe dazu auch den Beitrag mit dem Heinzelmann!) Damit wird das Ende der PC Ära eingeleitet. 95% der Geräte werden dann keine Tastatur haben. Nennen wir es Entgerätlichung – schwieriges Wort, trifft es aber auf den Punkt. Ein großer Schritt im Übrigen zur Inklusion – doch das nur nebenbei …
Der Bildschirm kommt doch wieder dazu. Manche Dinge lassen sich mit Bildern besser zeigen. Die Telefonie wird darüber laufen und wieder zunehmen. (Kleiner Seitenhieb gegen die Provider.) Neben der Spracherkennung wird die Authentifizierung wichtiger, ob es um Zugangskontrollen, Home Security o.ä. geht. Das Bild des Lautsprecher wandelt sich zum steten Begleiter, zum Service. Weiter gedacht für Unternehmen: Dienstleistungen bekommen ein stetes Dialog-Interface. Kundenservice wird ein neues, intensives Level erreichen. Der Service wird aus seiner Fragmentierung geholt, da es nur noch über einen Kanal geht. Alle Tools in einer Box, sozusagen.
Intessant: Werden die Geräte „nur“ Assistenten zu einem Gerät oder wird alles überall
Integriert? Kann der Kühlschrank auch eine Urlaubsversicherung kaufen? Fragen über Fragen.

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Große Augen gabe es bei den Teilnehmern beim Thema Cyber-Sex, oder, wie es Kate Devlin, Senior Lecturer, Goldsmiths, University of London nennt:

Artificial Sexuality – wie Liebe, Sex und Roboter zusammenpassen

Schau mir in die Dioden, Kleines! Ist es ein ernsthaftes Thema? Ja! In diesem Jahr gab es den ersten digitalen Sexroboter mit integrierter KI. Wo führt uns das hin? Geben Menschen ihre zwischenmenschlichen (sic!) Beziehungen auf? Ist ein/e digitale/r Lebensabschnittsgefährte das neue (Liebes-)Leben? Fernbeziehungen und Arbeiten rund um den Globus können die Vorboten eines neuen Umgangs miteinander sein. Für unterwegs die digitale Dame, zuhause die echte.

Es gibt Hilfe-Roboter zur Betreuung oder Begleitung von Menschen. Deren Entwicklung schreitet schnell voran. Die Menschen mögen diese Begleiter. Vielleicht lieben sie diese sogar. Das spricht für die Konstrukteure, nicht gegen die Menschen. Laut Devlin bieten sich diese digitalen Helfer auch als Therapie für Straftäter an.

Es gibt ethische oder moralische Fragen dazu. Kindersexroboter sind ein NoGo, ganz klar.  Allerings verfügt die Pornoindustrie über viel Geld. Die Industrie hat immer schnell und massiv reagiert, wenn technische Neuerungen auf den Plan traten. Sie wird sich nicht an ethische Bedenken halten. Weiter: Was ist mit den Daten, die entstehen oder gehackten Geräten. Kaufen sich dann Besitzer mit Bitcoins frei, damit ihre digitale Liebe nicht bekannt wird? Nach dem beeindruckenden Vortrag zur Leistungsfähigeit der Qbits stellt sich di Frage, was passiert, wenn dieses Roboter mit Quantencomputern verbunden werden? Entsteht dann sogar Leidenschaft oder Liebe?

Übrigens, der Kissinger (oder Kissenger) ermöglicht Fernküsse. Kleiner Tipp, falls Sie gerade eine Fernbeziehungen führen …

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Crossing the Quantum Chasm

Alan Ho, Business Development, Google AI Quantum Laboratory, nahm die Teilnehmer am Ende des Kongresses auf eine Reise in eines der Herzen von Google mit.  „Ende 2017 werden wir zeigen können, das Quantencomputer wesentlich schneller als normale Computer sind.“ Die QC sind derzeit trotz Kühlung noch nicht so stabil und die ist nötig für die komplette Berechnung großer Datenmengen.
Seit der erste Entwicklung 1943 von Zuse haben die Computer einen exponentiellen Fortschritt vollzogen. Doch die Quantencomputer setzen on top eine unglaublchen Sprung an Leistungsfähigkeit, der die bisherige Entwcklung als Schneckentempo erscheinen lässt.

Zu den Anwendungen so Ho, kommt es auf zwei Wegen. Zuerst werden es disruptive Industrien nutzen. Diese verfügen über ein Produkt, welches mit der Skalierbarkeit und Leistungsfähgkeit der Qbits bestens „harmoniert“. Ebenfalls schnelle Nutzer werden sein, die eine maximale Bedrohung vor sich sehen. Dies sorgt für maximalen Mitteleinsatz. Bestes Beispiel ist die akut bedrohte Autoindustrie, da selbstfahrende Fahrzeuge im Kommen sind. Dringende Notwendigkeit des Handelns ist geboten, wollen die großen Hersteller auf den schon schnell fahrenden Zug noch aufspringen.

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16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg – der erste Tag

Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel empfing die Gäste des 16. Zukunftskongress von 2bAhead 2017 in Wolfsburg. Gespanntes Warten auf anregende Themen, bekannte Gesichter und neue Kontakte in einem perfekt organisierten Umfeld im und am Wolfsburger Schloss.

Das Zeitalter des Quantencomputers hat schon begonnen. Moores Gesetz „Das Wissen verdoppelt sich aller drei Jahre“ wird durch die Geschwindigkeit ad absurdum geführt. Diese Technik ist extrem skalierbar. Wissenschaftler, Mathematiker, Physiker werkeln an der Technologie der Zukunft schon heute. Schönes Zitat dazu von Julian Wheatland, COO/CFO, Cambridge Analytica: „Vom Madman zum Mathman“.

Das kulturelle und unternehmerische Skillset für die digitale Transformation

Stephen Brobst, CTO von TERADATA http://www.teradata.com/  einem System zur Analyse von Kundendaten und -strömen, bebilderte seinen Slogan: „If Data Is A Product, Roll It Out!“ sehr plastisch. Ihre Zahnbürste checkt ihr Putzverhalten. Für regelmäßiges Putzen bekommen sie eine Prämie. Daten werden zur Ware, der Kunde mit seinen Daten wird zur Ware. Und je mehr eine Firma über einen Kunden weiß, desto präziser kann sie kommunizieren. Weiteres Beispiel: Die Telekommunikation hat ein Problem. Die Kosten gehen hoch, das Datenvolumen wächst unaufhörlich. Die Preise für Flatrates gehen runter. (Anmerkung: In Deutschland wird, gemessen an anderen Ländern noch sehr viel für überschaubare GB bezahlt. Das nur nebenbei.) Der Schluss daraus laut Brobst: Das Produkt ist umsonst, im Gegenzug geben wir Daten. Wir werden zum Produkt. Das Problem daran: Die Daten gehören aber dem Menschen. Ein Dilemma …

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Positiv gedacht, wäre es doch sinnvoll, Kunden von etwas zu überzeugen, was ihnen langfristig nutzt. Weiteres Beispiel sind die Fitbits – also Armbänder, die Daten zur Bewegung, zum Blutdruck und Schlafverhalten tracken. Kurioserweise werden die Fitbits werden von Menschen getragen, die es eigentlich nicht nötig haben. Wie bringen wir de anderen dazu, das zu tun? Gute Frage!

Seine Tätigkeit bei Teradata beschreibt Brobst damit. Ein Business Intelligent Analyst gibt Antworten auf ein Problem. Der Data Scientist hat das Ziel, die Frage zu finden. Die Steigerungsform ist der Digerati. Diese digitale Elite erschafft eine höhere Wertschöpfung. Es wäre gut, wenn jeder von uns mit solchen Menschen im Kontakt stünde, um für das eigene Business Ideen zu entwickeln.

Es saugt und bläst der Heinzelmann

In der StrategieArena zum Zukunftsbild Kundenbedürfnisse 2027 trafen die Gäste des Kongress 
 Dirk Reznik, CEO von Vorwerk Thermomix. Anhand seines Küchenbeglückers berichtete er über den smarten Haushalt für smarte Kunden und wie Kundenbedürfnisse der Zukunft schon heute angesprochen werden können.
Guided Cooking mit Erfolgsgarantie. Ein großer Außendienst bringt die frohe Kunde unters Volk in Kochshows am heimischen Herd – äh – Thermomix. Der Erfolg gibt dem Traditionsunternehmen recht, welches durch den Loriot´schen Kultsketch in das kulturelle Gedächtnis der Deutschen eingebrannt wurde. Reznik rauscht mit den Gästen durch die Vorwerk-Plattform und zeigt Synergien und Kooperationen am Fließband. Sicher, die Digitalisierung ist ein Enabler, kein Muss. Es ist auch möglich, händisch zu kochen. Aber bei den OnTopDoToos bietet es sich einfach an, always On zu sein: Mit Cookidoo bietet eine Rezeptplattform Anweisungen für die Küche von heute. Der Weekly Planner sorgt mit einer Shopping List für ein Zettelersparnis. Über das StartUp HelloFresh kommen die entsprechenden Zutaten per Box ins Haus.

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Doch das Gerät ist keine Einbahnstraße. Inzwischen haben die Edelmixer eine Konnektivität zum Internet. Über die Response aus den Geräten sind nicht nur die Vorlieben der Kochenden auszulesen, sondern auch Ort und Zeit. In Hintertupfingen kochen die Mixer Samstagsabend immer Mixmox – oder so ähnlich. Interessant auch, dass die Gerichte Rückschlüsse auf weitere Dinge zulassen – so Reznik. Wenn der Hühnersuppenanteil an der prozentualen Suppenverteilung Deutschlands atypisch ansteigt, ist eine Grippewelle zu diagnostizieren.
Mal schauen, was die Vorwerker so als nächstes austüfteln…

Vor allem steht der Mensch – oder doch die Maschine?

Frédéric Peyrot, Chief Operating Officer, Vibe / AIR at en-japan, berichtete über Verstehende Führung in analysierenden Organisationen. Interessanterweise traten in vielen Diskussionen die Referenten auf und betonten neben allen technisch machbaren Finessen den Wert und die Wichtigkeit des Menschen. Das geben wir gern mit auf den Weg der Möglichkeiten …

Bei Vibe gibt es ein Innovationslabor für Human Ressources. Toll. Die Daten werden unter anderem aus Slack gewonnen. Ein unternehmensinterner Chat bietet die Möglichkeit, sich über das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu informieren. In Echtzeit. Derzeit arbeiten sie auch an der Möglichkeit, Empfehlungen auszusprechen. In Abteilung XY ist dicke Luft, HR übernehmen Sie! KI kann etwas gut: Automatisierte Aufgaben übernehmen. Aber sie kann keine Softskills. Selbst Menschen können Menschen schlecht verstehen, wie soll es die KI können?

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Sie kann gut Muster erkennen. Und sie kann als Hilfe ist das Filtern von Informationen übernehmen, um Entscheidungen zu treffen. Sie kann Szenarien im Voraus berechnen. Dies erledigt sie neutral, ohne Wertung. Gerade im HR Bereich kann die KI bis zu 50% der Arbeit übernehmen. Zeit, die gewonnen ist, sich mit den Menschen zu beschäftigen. Doch Vorsicht! Was passiert, wenn sich die KI irrt? Wer ist verantwortlich? Der HR Manager, der KI Programmierer? Diese Dikussion ist noch lange nicht zu Ende. Soe sieht es auch Gabriele Sommer, Global Head of Human Ressources bei TüV Süd AG.

Mensch-Maschine Führung in zukünftigen Organisationen

In einem sehr empathischen Vortrag (KI, das möchte ich mal von dir hören …) berichtet sie vom alltäglichen Tun in einem großen Unternehmen. Das hat mehr Mitarbeiter im Ausland, als in Deutschland, ist 150 Jahre alt und hat alle industriellen Veränderungen mit erlebt. Die Prognose ist noch stärker als bei Vibe: 80 % aller Aufgaben sollen in 5 Jahren von KI übernommen werden. Doch sofort der selbstironische Zweifel von Sommer. Adaptiertes Leadership aus der Büchse soll es richten? Entscheidend sind die doch die Beziehungen zwischen Menschen. Der Mensch machts!
KI ist ein Nebenprodukt, sie kann uns etwas abnehmen. Aber kann sie führen? Kann sie intuitiv handeln, ist sie besser als das eigene Bauchgefühl? Eine Maschine kann keine Empathie. Sie kann keine Menschen „abholen“. Großartiger Aufruf zum Abschluss: Machen wir Menschen eigendisruptiv, regen wir sie dazu an, zu zerstören. So entwickeln sie sich UND das Unternehmen!

Anmerkung:

Im Laufe des Tages lesen Sie Berichte und Bilder auch auf dem Abendfarben Blog. Naturgemäß ist es so viel Input, dass eine umfangreiche Berichterstattung Ihren Abschluss erst Tage nach dem 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg findet.  Nicht nur der Kopf, auch die Kladde – altertümliches papiernes Dings aus vordigitaler Zeit – sind brechend voll.

Danke für Ihren Besuch auch nach dem 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg auf unserem Blog.

Mit einem Klick sind Sie auf unsere eigens eingerichteten Seite zum Zukunftskongress 2b AHEAD mit dem Archiv aus den letzten Jahren: KLICK!

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16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg eröffnet

Wir berichten Live und in Farbe vom 16. Zukunftskongress 2b AHEAD am 20. und 21. Juni 2017 in Wolfsburg. Seit 2011 begleiten wir den 2bAHEAD Zukunftskongress – ein Forum der Innovation, ein Treffpunkt der Denker und Lenker.

Es ist eine Ehre, in dem Kreis der CEOs, Wissenschaftler, Forscher und Planer eintreten zu dürfen und einmal jährlich eine Vorausschau auf die nächsten 10 Jahre zu erhalten. Sicherlich – Zukunft lässt sich nicht vorhersagen. Aber es lassen sich Entwicklungen ableiten, Theorien bilden und mögliche Szenarien durchspielen.

Es gibt natürlich einen Twitter-Stream, der von den Teilmehmern des Kongresses aktuell gespeist wird. Diesen finden Sie unter dem HHastag #zuko17 hier…

Mittendrin, statt nur dabei:

Aktuelle Einblicke und Zitate finden Sie auf dem Abendfarben Twitter Account …

Im Laufe des Tages lesen Sie Berichte und Bilder auch auf dem Abendfarben Blog. Naturgemäß ist es so viel Input, dass eine umfangreiche Berichterstattung Ihren Abschluss erst Tage nach dem 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg findet.  Nicht nur der Kopf, auch die Kladde – altertümliches papiernes Dings aus vordigitaler Zeit – sind brechend voll.

Danke für Ihren Besuch auch nach dem 16. Zukunftskongress 2b AHEAD in Wolfsburg auf unserem Blog.

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