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Zukuftskongress 2bAhead 2016 – Vertical Farming, Holografische Antennen und Rebellen

Zukuftskongress 2bAhead 2016 in Wolfsburg: Von Vertical Farming, Holografischen Antennen und Rebellen in Führungspositionen reichte das volle Programm am zweiten Tag.

Vertical Farming mit Null Pestiziden, ohne Dünger und ohne Erde.

Wie geht das? David Rosenberg, CEO von Aerofarms, erklärt es: „Die Effizienz ist 25% höher, als die in normaler Landwirtschaft. Wir passen die Umwelt der Genetik an.“ Angesichts steigender Nachfrage zu Lebensmitteln, stetem Verkehrsaufkommen und großer Lagerhaltung hat sich http://aerofarms.com/ da etwas ausgedacht. Das Spektrum umfasst 250 Pflanzen. „Vor Ort angebaut reduzieren wir Verluste durch den Transport und liefern frisch.“ Es gibt 28.000 (!) Datenpunkte in einer Farm, die den Vertical Farmern BigData liefern. Eine Flüssiglösung liefert die notwendigen Booster für die Pflanzen, deren Wachstum und Erntezyklus verdoppelt bis verdreifacht wird – im Vergleich zu herkömmlicher Landwirtschaft. Beeindruckend!

Strategie Arena Zukunftsbild Führung 2026

Thomas Druyen, Direktor des Instituts für Zukunftspsychologie parlierte gekonnt über das digitale Ich. Und über Schranken, die sich die Menschen derzeit im Kopf selber setzen. „Die alten SciFi Autoren hatten noch richtige Fantasie. Heute denken in wir eher in vorhandenen Kategorien, bauen aus vorhandenen Dingen „Neues“.“ Recht hat er. Wenn Denken in die Zukunft führen soll, braucht der Kopf nicht den Ballast der Vergangenheit. Leicht gesagt, schwer gedacht. Eine Kultur des Erlaubten, ein Zulassen von Fehlern ist erforderlich. Denn Fehler zu machen wird stigmatisiert. Druyen geht noch weiter: „Banken und Politik müssen weg. Wir entscheiden nach gesundem Menschenverstand.“ Radikale Zukunftspläne. Betrachtet man die Geschichte und die neuzeitlichen Ereignisse, lässt die Frage nach dem „gesunden Menschenverstand“ diese Antwort durchaus zu. Die Bildung bekommt Zuwachs. Zukunftskompetenz muss zum Schulfach werden. Warum? Nicht ist sicher, außer dass alles unsicher ist. Mit dem Klassiker von Sven Gábor Jánszky beschreibt sich das Heute und vor allem das Morgen. Der Umgang mit der Unvorhersehbarkeit lässt sich trainieren, doch das ist mühsam. Wir müssen üben, exponentiell zu denken. Und wir müssen lernen, Plan B – besser noch einen Plan C – immer in der Tasche zu haben.

Mehr Rebellen in die Chefetage

Dies fordert Thomas Sattelberger, Ex Telekom / Lufthansa / Continental Vorstand und nun Geschäftsführer des MINT e.V. Wortgewaltig und impulsiv geht es zur Sache. Disruptives Wittern wird gefordert. Furcht – nicht Angst – sei zu schüren. Unruhe gehöre in Organisationen, damit die Suche nach Neuem nicht erlahmt. Sattelberger ist kein Theroretiker. Auf und Ab kennt er in großen Dimensionen aus seiner beruflichen Vergangenheit. Wie wichtig es ist, aus Mitarbeitern Teams, aus Teams Leader zu machen, weiß er. Und das Organisationen ganz wunderbar behäbig sind, ja geradezu furchtlos dem Ungeheuer Markt gegenüber agieren, die nahende Gefahr komplett ignorierend. „Der Apparat nudelt Sie durch. Und Sie werden gern durchgenudelt.“ Dies beschreibt treffend jene Wirkungen, die mit der Größe des Unternehmens exponentiell ansteigen. Sattelbergers Wut darüber und der daraus erwachsende Mut ist raumgreifend. Organisationen brauchen diesen Stimuli! Beginnen Sie noch heute damit!

Nach Hause telefonieren

Dr. Nathan Kundtz, CEO Kymeta hatte eine brilliante Idee: Holografische Antennen. Bitte, was? Eins nach dem anderen. Variante eins der zukünftigen Kommunikation ist, die Zahl der Satelliten drastisch zu erhöhen. Ergebnis wäre Stau im Himmel und noch mehr Weltraumschrott (den derzeit euch keiner einsammelt → Geschäftsidee …) Variante zwei: Wir erhöhen die Leistungsfähigkeiten der Satelliten. Dazu braucht es Antennen. Die baut Kymeta.https://www.kymetacorp.com/

Es sind holographische Antennen, die sich automatisch auf Satelliten im niedrigen Orbit ausrichten. Bestandteile sind Flüssigkristalle, wie wir sie aus den Fernsehbildschirmen kennen. Herstellung und „Funkverkehr“ lassen sich günstig einrichten. Ist z.B. ein Auto damit versehen, entstehen erstaunliche Möglichkeiten. Ein Terrabyte Daten kann fast kostenlos pro Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden. Und das weltweit. Es gibt durch diese Antennen Millionen von Zugangspunkten im Upstream und Downstream. Diese Abdeckung muss in Echtzeit und permanent erfolgen. Das würde bei einem Unfall zur Folge haben, dass der Unfallort per Satellit erfasst und der Rettungsdienst informiert wird.

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Hyperloop und Glauben – Zukunftskongress 2bAhead in Wolfsburg 2016

Hyperloop und Glauben – Zukunftskongress des Think Tank 2bAhead in Wolfsburg 2016

Der ganz große Bogen wurde gespannt am ersten Tag des Zukunftskongress 2016 von 2bAhead in Wolfsburg. Maximalgeschwindigkeit traf auf Juristensprech. Doch lesen Sie selbst:

Keynote von Dirk Ahlborn, CEO Hyperloop Transportation Technology

Eine Kapsel mit Magnetschwebe-Technologie in einer Röhre. Keine Luft in der Röhre, kaum Reibung, angetrieben mit Sonnenenergie oder Erdwärme. Und eine Geschwindigkeit, die ihresgleichen sucht: Schallgeschwindigkeit. Niedrige Betriebskosten durch Nutzung vorhandener Infrastruktur und neuer Technologie. Die Planung erwartet eine Rentabilität innerhalb von acht Jahren. Die Röhre hat keine Fenster. Satt dessen gibt es Monitore. Über diese tauchen Reisende in neue Welten ein. Oder sind „mitten“ in Jurassic Park.
Crowd Storming statt Crowd Funding als neue Mittel haben Hyperloop geholfen, auf neue Ideen zu kommen. Wir schaffen ein Ökosystem für Reisen und die damit zusammenhängenden Dienstleistungen, so Ahlborn.
Auslöser dafür waren andere, viele größere Verkehrsströme, als wir sie in Europa kennen. Und extreme Luftverschmutzung. Eisenbahnen sind Dinosaurier – teure Infrastruktur, kaum Verbesserung. Die Spurweite in Deutschland rührt noch von der Kutschengröße der Römer …
Schon 1904 gab es eine Patentanmeldungen für das Reisen in einer Röhre. Die Hyperloop-Geschwindigkeit ermöglicht Entfernung zwischen Arbeit und Zuhause in Ballungszentren. Familien können zusammen bleiben, wenn sie es möchten. Der Wohnort muss nicht mehr der Arbeitsort sein.

Wie bauen Unternehmen über eine digitale Schnittstelle Vertrauen zum Kunden auf?

Martina Koederitz, CEO von IBM Deutschland, begleitet eine Bank als Kunden durch die digitale Transformation. Banken (Banker) haben sich in der letzten Zeit einen hervorragend schlechten Ruf erworben. FinTechs vonnheute machen den Geldhäusern von gestern das Leben schwer. Apps lösen Filialen ab. Wie gelingt es, den Spagat zwischen Kunden ohne Mailadresse (mit reichlich Ersparnissen) und den Digital Natives von heute mit stetem Wechsel in der Biografie und Haben / Soll zu meistern?
Emotionalisierung des Produkts ist in der trockenen Finanzwelt wahrlich nicht einfach. Dennoch wird diese Welt benötigt, um Wünsche zu erfüllen. Eine Bank hat kein Auto, welches Emotionen auslöst. Koederitz: „Wir bauen eine Community auf. Doch wie nehmen wir 10000 Menschen mit auf die Reise?“ Ein Griff in die Schlagwortkiste oder der große Wurf? Omni Chanel, Filiale und Callcenter der Zukunft, Customer Experience. Entscheidend – wie bei allen Produkten heute ist Vertrauen. Zumal bei großen und wichtigen Entscheidungen. „Wir wollen die Kundenschnittstelle nicht aus der Hand geben.“ Willkommen in der Zukunft, Bank!

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Systemintelligenz mit Risiko

Jens Dissmann, Surface Lead Germany von Microsoft erörterte in seinem Vortrag einen wichtigen Aspekt. Derzeit bemühe man sich, Systemen Intelligenz beibringen, ihnen zu erklären, was es mit dem Daten machen soll. Technologie wird preiswerter und leistungsfähiger. Gewaltige Datenmengen sind mit Addiermaschinen nicht mehr zu beherrschen. vom zeitlichen Aufwand ganz zu schweigen. Also setzen Unternehmen auf Hochleistungsrechner und intelligente Software. Bös, wenn diese – wie bei Banken – fröhlich entscheidet und eine Talfahrt von Aktien auslöst. Beser noch: Wenn Systeme sich selber weiter entwickeln, intelligenter werden, werden sie auch einen Punkt erreichen, an dem sie nicht mehr abzuschalten sind. Was dann?

Wie Algorithmen unsere Persönlichkeit offenbaren

Dirk Gratzel, CEO von Psyware, schaut in die Köpfe der Menschen. Am Telefon.
Die von seinem Team entwickelte Technologie analysiert Persönlichkeit in Echtzeit. Am Telefon erfasst die Software Regungen und Gefühle der Menschen am anderen Ende der „Leitung“.
Millionen Euro an Ausgaben, hunderte Menschen in umfangreichen psychologischen Tests – am Ende lernte die Software über die Sprache der Probanden, wie Menschen ticken. Neben dem Lügendetektor-Effekt war den Machern etwas anderes viel wichtiger. Recruiting zum Beispiel. Statt einem mehrstündigem Interview vor Ort dient ein standardisiertes Telefongespräch dazu, geeignete Kandidaten zu finden. Ein weiterer Fakt ist die Kundenkommunikation extern und die Mitarbeiterkommunikation intern.
Angenehmer Nebeneffekt: Als schnelle Selbstanalyse kann ein Kunde in einem Interview auch seinen eigenen Zustand prüfen lassen. Das erspart im Zweifel endlose Sitzungen beim Psychiater. Manchmal reicht es schon, einen Gang zurück zu schalten – oder einfach mal grundsätzlich auszuschlafen …

 

Dr. Thomas Klindt fragt sich: Brauchen wir ein Strafrecht für Maschinen?

Der Jurist erörterte erfrischend erforderliche Fragen, die uns in Kürze eine Antwort abverlangen. Schöne neue Wel: Der Kühlschrank monitort nicht nur seine technischen Parameter, sondern auch Anzahl und Qualität der gelagerten Lebensmittel. Und ordert bei Mangel oder Verfall der Nahrungsmittel entsprechend nach.

Doch kann der Kühler überhaupt rechtskräftig etwas bestellen? Und was, wenn er statt 2 Litern 200 Liter Milch bestellt? Und was passiert mit den Daten der Kunden? Wo landen diese, wie geht der Empfänger damit um?

Diätplan nicht eingehalten, Meldung an die Krankenkasse. Zack! Beitragserhöhung.
Oder nachts heimlich genascht, Info an den gegnerischen Anwalt. Peng! Scheidung.
Bestraft man nun den Hersteller, den Softwareentwickler oder den Eigentümer des frechen Kühlgerätes? Fragen über Fragen. Antworten hatte selbst der Referent nicht. Es bleibt spannend.

 

 

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Eröffnung des 15. Zukunftskongress 2bAhead 2016 in Wolfsburg

Zukunftskongress 2bAhead 2016 in Wolfsburg eröffnet

Das Wetter kann keiner so genau vorhersagen. Die Zukunft auch nicht. Oder doch? In Wolfsburg treffen sich einmal im Jahr Menschen, die sich dem Thema Zukunft verschrieben haben. Die wissen wollen, wo die Reise hingeht, welche Trends im Kommen sind. Der Think Tank 2bAhead aus Leipzig hat geladen und 320 Anmeldungen sprengten fast das Limit. Trendforscher Sven Gabor Janszky begrüßte die Teilnehmer und leitete gleich über zu den drei Technologie Roadmaps der kommenden zehn Jahre.

Technologie Roadmap: Mobilität

Johann Jungwirt, Ex Daimler und Ex Apple und nun bei Volkswagen für die Themen der Zukunft tätig, führte die Besucher zu einem Blick in die (nahe) Zukunft.
„Auto hol mich ab.“ Der Knightrider mit seinem sprechenden KITT lässt grüßen. Der Kalender weiß, wann und wo ich Mobilität brauche. Und organisiert diese. Ticket aufs Handy, Routing zum Meeting, EKey für das SmartCar. Und das hat es in sich. Die Türen in GROSS, aber nur auf der rechten Seite, inkl. Schlafsessel und Fitness-Chair. Utopie? Heute ja. Doch das hat der Leser von Jule Verne auch gedacht …
Null Emissionen sind 2025 das Thema. Es gibt keine Verbrennungsmotoren. Taxis haben sich erübrigt, es wird autonom gefahren. Wie geht VW mit diesen massiven Veränderungen in naher Zukunft um? Es sind 300 Mio Dollar Investition geplant, ein neues Unternehmen entsteht mit neuen Arbeitsplätzen. Das Ziel: Markführer der neuen Mobilität in Europa zu werden.

Technologie Roadmap: Energie

Dietrich Gemmel ist bei RWE Effizienz CEO und außerdem Kundenversteher und Planer einer neuen Verbindung vorhandener Technologien.
Nicht der Highway to Hell, sondern der Gateway to Future ist das Ziel. DIe
Elektromobilität wird Standard. Eine zukünftige deutsche PlugInHybrid-Flotte ersetzt die Hälfte der Pumpspeicherwerke. Fahren wird smart. Wohnen wird smart. Kommunikation wird smart. Eine Kombi-Flatrate für Wohnen, Telefon, Mobilität ersetzt heutige Modelle. Präferenzbasierte Preise ermöglichen einer mobilen und vernetzten Generation die personalisierte, optimierte Anpassung an ihre Bedürfnisse. Smart Grid wird Standard und Speicher werden überall stehen, mit Photovoltaik gleich ausgeliefert. Die Stromnetze passen sich dem Bedarf an und Verbraucher liefern Strom. Smart wird Realität und ist nicht mehr nur ein Slogan.

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Technologie Roadmap: Kommunikation

Florian Gruber, Senior Vice President von T-Systems
Share oder Lebensqualität? Nutzen statt kaufen? Der Markt und die Kunden sind im Umbruch. Dieser stellt das derzeitige Wirtschaftssystem auf dem Kopf. Dank Analyse im Netz und digitalen Agenten wird sich das Produkt an den Kunden wenden. Dieser liefert mit seinen digitalen Spuren genügend Informationen dafür. Dazu kommt eine Zunahme des IoT. (Internet of Things LINK) Die Zahl der Devices in Haushalten und Unternehmen wird steigen – und sie werden miteinander reden. Produkte werden von Kunden mit gestaltet und die Individualisierung dieser Produkte wird drastisch zunehmen. Doch bewirkt das in der Produktion? Sensoren und Software bestimmen zukünftig Entscheidungen. Der Anteil der Software und deren Aktualisierung wird in höherer Taktrate erfolgen. Systemlieferanten werden nicht nur gebraucht, sondern von den Kunden ausgebildet. Logistik und Fertigung werden abnehmen, da die 3D Print-Center vor Ort die Finalisierung für die Losgröße 1, das einzelne personalisierte Produkt, vornehmen. Schöne neue Welt, oder Wegfall Tausender Arbeitsplätze?
Diese Veränderungen werden massiv auch In die Gesellschaft eingreifen. Diese Folgen sind in ihrem Ausmaß noch nicht abzuschätzen.

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2bAHEAD: Nach der Singularität – Maschinen werden intelligent

2bAHEAD Zukunftskongress 2015 Wolfsburg

Nach der Singularität: Was geschieht, wenn Maschinen intelligenter werden als Menschen?

Zukunftsforscher prognostizieren, dass die Menschheit immer schneller auf eine Situation zusteuert, in der künstliche Intelligenz das Niveau der menschlichen Intelligenz erreichen und schnell übertreffen wird. Terminator lässt grüßen! Dies ist der Moment ab dem Maschinen wohl beginnen, sich ohne menschliche Hilfe selbst weiterzuentwickeln. Neben der technischen Frage bleiben auch ethische – geradezu philosophische – Momente, die beim Zukunftskongress 2bAHEAD erörtert wurden. Können sich Maschinen Sinn und Ziel geben? Optimiert der Mensch seinen Körper mit Technologie, um im Wettstreit mit Devices mitzuhalten? Die Keynote dazu zeichnet einen Weg in die Zukunft der Technologie.

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Prof. Dr. José Luis Cordeiro, Zukunftsforscher, Singularity University

The Future of the Future: Discruption and the Singularity

2045 soll dieser Zeitpunkt eintreten. Zu diesem Zeitpunkt ist technlogisch möglich, dass Speichermengen und Leistungsfähigkeit von Maschinen denen der Menschen gleichen. Vor 30 Jahren hatte man Datenträger mit einem K Speicher (Lochkarte). Heute haben wir USB Sticks mit 128 GB. Was wird in 20 Jahren an Datenträgern möglich sein? Dann erreichen die Maschinen die Möglichkeit der menschlichen Intelligenz. Mit gravierenden Folgen. Die Gesundheitsvorsorge wird nicht mehr heilend sondern präventiv sein. Die Genomanalyse ermöglicht einen weiten Rückblick in die Geschichte der eigenen Familie. Wir können unser eigenes Genom in Kürze innerhalb von 10 Minuten für 10 Dollar sequenzieren. Vor Zehn Jahren kostete das noch ein Dollarvermögen. Doch was folgt? Wir gestalten so in Zukunft unsere Kinder …

Wir sind in einer linearen Welt aufgewachsen. Doch nun leben wir in einer exponentiellen Welt. Wir verstehen als Menschen derzeit noch gar nicht, wie mächtig diese Entwicklung ist. Und wir müssen uns dieser Entwicklung annehmen. Vor 30 Jahren Internet, vor 20 Jahren Handys, vor 10 Jahren Google. Wo geht die Reise hin? Prof. Cordeiro: Wir „heilen“ in 30 Jahren die „Krankheit“ Alter. Erleben wir den Tod des Todes? Mäuse, die nur 1,5 Jahre alt werden, haben Forscher auf 15 Jahre gebracht. In Menschenalter gerechnet wären das über 300 Jahre.

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Atemberaubende Visionen zwingen uns, noch größer zu denken. In unserem Interesse und im Interesse der Menschheit. Beispiele?

  • Nanotechnologie – heute am Start – sorgt für „keinen Abfall“, denn es gibt nur ! noch Rohstoffe. Wir werden kein Müllprblem mehr haben. Unglaublich.
  • Clone your Dog – oder doch die Schwiegermutter? Nicht nur die wissenschaftliche Intensität, auch die technischen Möglichkeiten lassen uns andere Optionen, als heute.
  • Eric Schmid von Google prognostiziert: In 2017 gibt es weltweit kostenloses Internet mit Breitbandqualität. Und die Bundesregierung beschließt mit EU Fördermitteln den Ausbau des Breitbandinternets. ZIelkorridor ungewiss …
2bahead zukunftskongress 2015 wolfsburg

2bAHEAD: Die Technologie-Roadmaps der kommenden zehn Jahre

2bAHEAD Zukunftskongress 2015 Wolfsburg

Technologie-Roadmaps der kommenden zehn Jahre

Wolfsburg 16.06.2015: Der Trendforscher Sven Gábor Jánszky, Executive Director, 2b AHEAD ThinkTank, begrüßte die Kongressteilnehmer mit Anmerkungen, die aufhorchen lassen. Technologie ist in den Jahren der Digitalisierung zum wichtigsten Treiber für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen geworden. In seinem Vorwort stellte er fest: Sie verändert unseren Alltag immer rasanter. Und jede Branche, die mit der Digitalisierung in Berührung kommt, scheint unwiderruflich die Innovationsgeschwindigkeit des Moorschen Gesetzes anzunehmen: „Alle 18-24 Monate verdoppelt sich die Leistungsfähigkeit der Computerprozessoren bei gleichem Preis; alle 18-24 Monate halbiert sich der Preis bei gleicher Leistung. Für zahlreiche, traditionelle, undigitale Geschäftsmodelle wird diese Dynamik zum größten anzunehmenden Unfall.“

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Frank Gassner, Vice President Automotive SI Sales, T-Systems über

Die Technologie-Roadmap der Telekommunikationsbranche

Wir werden zum Infrastruktur-Provider. Unser Drive ist die Mobilisierung der Businessprozesse bis zum Endkunden. Dazu braucht es Device Management, sichere Prozesse und Apps. Kundenvertrauen ist die Währung und ohne diese Sicherheit können Unternehmen nicht dieses Vertrauen gewinnen. Pferd Festnetz Auto – alles war zu seiner Zeit sexy. Aber eben nur zu seiner Zeit. Heute wird Fahren vernetzt, Mobilität wird anders definiert. Jederzeit und überall verfügbar. Damit wandelt sich das Verhältnis zum Transportmittel. Überspitzt: Spoiler und Fußmatten werden für die Zulieferindustrie zum Problem, weil die Nutzung nur noch Transport ist und kein Eigentum. Ich lasse mich transportieren, eventuell fahrerlos. Und ich besitze einen Digitalen Schlüssel zur Weitergabe an andere Nutzer.

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Keynote: The Big Picture – Dr. Eric W. Brown, IBM Watson Group, Director Watson Algorithms:

Wie kognitive Computer die Wirtschaft verändern werden

Die Jeopardy Quizshow 2011 veränderte die Sicht der Dinge. Denn ein Watson Computer gewann die Show gegen die beiden Menschen, die aus allen anderen Spielen als Sieger hervorgingen. Es war der 100. Geburtstag von IBM.

2500 v.C. entstand der Abacus – der erste „Computer“, der beim Rechnen half. In 1945 gab es mit der MEMEX die erste Maschine, die Dokumente auf Anfrage ausgabe. Diese Dokumente waren schon verlinkt zu anderen Dokumenten. In den 70ern konnten Computer Fragen vestehen und antworten geben. In den 90ern geht es aufwärts mit Leistungsfähigkeit, Minimierung. 1998 Google entsteht. Kollaborative Ideen wie Wikipedia finden ihren Weg.

Kognitives Computing muss mehr als nur Datenberge berücksichtigen. Da geht es auch um die Stimme, die Art des Sprechens. Interaktion ist mehr als Null und Eins, mehr als hier oder dort klicken. Dialogfähigkeit bedeutet auch, mehrere Bedeutungen eines Wortes zu kennen und die richtige auszuwählen. Eine rasante Entwicklung der Technologie mit leistungsfähigen Devices ermöglicht dann eine echte Interaktion zwischen Mensch und Maschine.

 

 

2b AHEAD: Zukunftstechnologie – Sicherheit durch Maschinen in einer unsicheren Zeit?

Technikgläubigkeit, Brückentechnologie, Hightech – unser Sprachgebrauch ist voller Bilder von Maschinen, Technik oder Computern. Ist die Technologie der Zukunft unsere Rettung oder Bote der Zerstörung? Eine Frage, der sich E-Business-Experten, Robotologen und Virtualisten auf dem 2b AHEAD-Zukunftskongress stellen.

Die Diskussion zu Daten und Privatsphäre hat eine Erweiterung gefunden: Entscheidungsfreiheit. Wenn Maschinen Assistenzsysteme werden, entscheiden sie dank schneller Prozessoren und großer Speichermengen blitzartig. Wir schätzen den Ratgeber Navi, erfreuen uns an der Überwachung unsers intelligenten Hauses und nehmen Ratschläge aus dem Smartphone entgegen. Doch wollen sich die Menschen in eine Abhängigkeit dieser Art begeben, wollen Sie die Kontrolle über Systeme abgeben? Und wer – oder besser was – ist dann in der Verantwortung bei Fehlentscheidungen oder Schäden durch sie?

Augmented Reality vs. Baedecker

Man nehmen 150 Millionen Points Of Interest, verbinde Browser und Smartphone mit WIKITUDE – fertig ist der virtuelle Reiseführer. Besser als seine gedruckten Kollegen kann er allein durch Bilderkennung, GPS und Richtungssensor zu Objekten auf der ganzen Welt Einträge auf den Bildschirm platzieren. Philipp Breuss-Schneeweis war der Gründer und Ideengeber dieses einmaligen Browsers. Laut ihm arbeiten die Entwickler an einer „Rückwärts-Funktion“, die es dem Betrachter ermöglicht, in die Vergangenheit der Orte und Objekte zu reisen. Was den Gründer begeistert, ist die Verbindung zum User generierten Content. In 10 Jahren hat jeder ein hoch leistungsfähiges Smartphone und ist in der Lage, mobil zu Orten oder Gebäuden Informationen zu speichern. Eine Aktualität und Datenvielfalt, der auch das Standartwerk in seiner gedruckten Form – dem BAEDECKER – nicht gewachsen ist.

Leben mit dem Blechkollegen

Eine Vision lässt manchen auf dem Zukunftskongress erschauern: der Kollege aus Blech im Büro, an der Werkbank. Oder gar ein Roboter als Chef. Dr. Natascha Esau von der Uni Paderborn denkt noch weiter. 2121 diskutieren wir über eine Roboterquote vs. Menschenquote bei der Besetzung von Stellen oder Führungsaufgaben. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch in der Forschung, die aus dem kalten, steifen Roboter einen emotionalen, empfindungsfähigen Zeitgenossen macht. Sie möchte ihn mit Sensoren ausstatten, die unsere Regungen, unsere Stimmlage und die Gesichtszüge analysieren und daraus auf unseren Gefühlszustand schließen. Auch wenn das noch Zukunftsmusik ist, im pflegerischen Bereich und in der Altenversorgung sind andere Länder schon einen großen Schritt weiter. Dort sind die Helfer-Maschinen eine Entlastung bei schwerer oder Routinearbeit. Sogar einen Kuschelroboter aus Plüsch gibt es schon.

Sozialer Raum, Intransparenz und Selbstkontrolle

Schon heute, weiß Sam Mandel von TWEET DECK, sind meine digitalen Daten überall verfügbar. Versicherungen, Banken und Dienstleister wissen so gut wie alles über uns. Menschen tun ihren Teil dazu, die Datensammlung zu vergrößern. Sie bewegen sich im virtuellen sozialen Raum, hinterlassen Spuren und Informationen zu ihrem Leben sowie ihrer Person. Doch dieses Ende der Privatheit lässt alte Ängste hervorkommen. Big Brother, der Überwacher an sich, ist wieder möglich. Nicht nur der Staat (und autoritäre Systeme) wittern umfangreichen Zugang zu jedem Einzelnen, auch Geheimdienste entwickeln professionelle Instrumente zur Überwachung. Was dann mit zusammengeführten massiven Datenbergen geschieht, ist nicht mehr transparent. Prof. Dr. Schildhauer von der UNI Berlin ahnt eine Zweiteilung der Menschen: Die Elite, die gelernt hat damit umzugehen und ein Bürgertum, welches nur Daten liefert und nicht reflektiert, was mit diesen geschieht. Einen AUS-Knopf gibt es nicht. Die Entscheidung, was von einem Selbst im globalen Gedächtnis bleibt, liegt zum Teil auch in der Hand eines jeden Menschen. Technologien der Zukunft werden von Menschen gemacht. Und der Umgang damit muss erlernt und trainiert werden.