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Zukunftskongress 2bAHEAD 2013: NEXT LEVEL – Arbeit

Der alljährliche Blick in die Zukunft von Gesellschaft und Wirtschaft ist bei 2bAHEAD Pflicht. Auf dem 12. Zukunftskongress in Wolfsburg diskutierte Denker und Lenker, wie sich unsere Arbeitswelt entwickelt. Unternehmen und Verbände müssen handeln. Diese Entwicklung hat heftige Konsequenzen.

2025 – So arbeiten wir in der Zukunft

Der Kopf des Think Tank 2bAHEAD, Sven Gábor Jánszky, stimmte die Gäste auf das Thema ein. Das frisch erschienene Buch aus der Reihe 2025 „So arbeiten wir 2025“ macht deutlich, wo die Reise hingeht. Die Zahlen lassen aufhorchen! Etwa 6,5 Millionen Menschen stehen in 10 Jahren nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Ein Ersatz ist nur in Bruchteilen in Sicht. Die Arbeitsplätze kommen zu den Menschen. Coworking Spaces und Mietbüros werden normal sein. Avatare werden Sekretärinnen ersetzen. Unternehmen werden eine Kompetenz-Bilanz vorweisen müssen. Es gibt eine Ökonomie der Anerkennung und die strategische Macht von elektronischen Assistenzsystemen wird zunehmen. Das lässt ein Verweilen in der Wohlfühlzone nicht ratsam erscheinen.

NEXT LEVEL: Fluide Unternehmen

Was bewirken diese Prognosen in Unternehmen? Frank Kohl-Boas, HEAD HR D/A/CH (Google) plaudert aus dem Nähkästchen. Es selbst nennt sich Caring Change Officer. Ist Google ein fluides Unternehmen. Was ist heute der Arbeitsort? Sind Büros überhaupt notwendig?“ Kohl-Boas stellt sein Tun auf den Prüfstand. Und er schimpft über die deutsche Unbeweglichkeit. „Gewerkschaften tun sich schwer, Leistung und Verbindlichkeiten in einem neuen Zusammenhang zu sehen. Virtuelle Teams sind status quo.“ Muss jede Regelung der Arbeitszeit so strikt defniert sein? Freie Mitarbeiter sind für Gewerkschaften so was wie die Putzfrau-Ich-Ag. Es besteht aber ein steigendes Interesse der Mitarbeiter, frei und selbstbestimmt zu arbeiten. Dem müssen sich die Unternehmen stellen. Allein finanzielle Anreize wirken nicht mehr so gut. Was ist dann Trumpf?

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NEXT LEVEL: Unternehmenskultur

Das physische oder psychische Umfeld ist sehr wichtig. Kohl-Boas: „Mach es dem Mitarbeiter so einfach, wie möglich. Biete Dienstleistungen in der Nähe des Arbeitsplatzes an. Das schafft eine starke CI“ Pimp your office! Geben Sie den Mitarbeitern den Raum für Gestaltung und Entwicklung. Auch die direkte Umgebung ist wichtiger Bestandteil. JEDER hat Ideen. JEDER ist für den Erfolg zuständig! Bieten Sie den Mitarbeitern Vertrauen statt Kontrolle! Kontrolle wird umgehend umgangen.

Wir denken Mitarbeiter, Kunde, Shareholder und nicht umgekehrt.“ Denn Mitarbeiter sind Kunden-Problem-Löser. Doch wie bekomme ich solche Mitarbeiter? Recruiting geht nicht mehr nur über Know How, sondern auch über Agilität oder Neugier. Unternehmen suchen Menschen mit Leadership. Die machen, was sie selbst wollen. Und sie brauchen Anerkennung und Respekt, um die Mission zu erfüllen. Spannende Zeiten, echte Aufgaben für Personaler und Geschäftsführer

Größer, Schneller, Weiter

Größer denken, weiter planen. Google ist dank Ressourcen in der Lage, mit ganzen Teams in die Zukunft zu schauen. Ist die Technologie Hilfsmittel oder Statussymbol? Der Hype mit Mobile Devices wird vergehen, denn sie werden völlig normaler Teil unseres Lebens. Das Wachstum muss anders definiert werden. Demnächst gehen weitere 5 Milliarden Menschen online. Die Leistungsfähigkeit der Netze und Provider muss mitwachsen. Die Innovationsrate ist rasend schnell. Wer schnell sein will, muss schnell Entscheidungen treffen. „Braucht es noch 100%, wenn 85% auch reichen.“ Always in better mode nennen die das bei Google.

Arbeiten muss ein Event werden

Stefan Riedel, Generalbevollmächtigter IBM Deutschland berichtet aus seinem Unternehmen. Den Planeten smarter zu machen, bedeutet in der eigenen Firma damit zu beginnen. „Verhaltensänderungen fangen bei den Führungskräften an. Hierarchie-Modelle werden vergehen.“ Die neue Unternehmenskultur will mit Werten führen. „Wir brauchen keine 10000 Manager, sondern 1000 Leader.“ Das muss aber auch in den Köpfen der Leader in spe landen. Festgefahrene Strukturen und hergebrachte Denke habe die unangenehme Eigenschaft, sehr stabil zu sein. Unternehmen, denen ein Brückenschlag in die Zukunft gelingt, sind den Anforderungen gewachsen. Die kommen nicht irgendwann auf uns zu, sondern irrwitzig schnell!

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