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Webmontag Hamburg in der HAW: Zurück in die Zukunft, oder was?

WMHH #40 – ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT, ODER WAS?

28.11.2016 – Der Webmontag Hamburg versammelte sich sehnsüchtig erwartet am 28.11.16 im trauten Studio II der HAW, die uns mit offenen Armen und voll krass cooler Technik empfing. Endlich waren sie wieder vereint, die Coder und Knipser, Schreiber und Maler, Projektler und Freelancer der Hansestadt.

SCHÖNE ZEITEN UND SCHÖNER CODE

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Nils Langner von Leankoala kennt noch die Zeiten, in denen Software auf CD ausgeliefert wurde. Hach, damals … Heute ist er „The lean tester“. Er testete so vor sich hin und stellte fest, dass man verdammt viel Aufwand für verdammt wenig Ergebnis betreiben kann. Das wurmte ihn und er beschloss, den Aufwand dem Ergebnis anzupassen. Langner: „Wir konzentrieren uns darauf, Dinge richtig zu machen und fragen nicht, ob das für den Kunden richtig ist.“ Weniger ist manchmal mehr. So, wie wir den klassischen deutschen Ingenieur kennen: Faulheit ist der Antrieb. Oder schlank testen und die wichtigsten Ergebnisse trotzdem bekommen. Das ist der bekannte 80%-Effekt. Denn die reichen auch im Alltagsgeschäft. Und so leantestet die Langner´sche Software für kleines Geld die Webseite und erspäht die wichtigsten Bugse. Genauer: 90% der Bugse finden die Leantester für 9,- Euro. Super! Und siehe, es reicht für den Normalbetrieb völlig aus. Test It:

www.leankoala.com

DIE ZUKUNFT VON „AGENTUR”

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David Cummins von der MINISTRY Group, die auch schon bei der HackerSchool LINK tatkräftig werkelten, war der philosophische Teil des Abends. Was ist eine Agentur und was sollte sie sein? Guter Plan, das Thema zu beleuchten!

Die Frage ist interessant. Was ist und was soll eine Agentur? Welche Bestandteile muss / kann sie haben?  Was muss eine Agentur in der Zukunft sein und tun? Hat die Agentur überhaupt eine Zukunft? Welche Art von Agentur und was ist mit Agentur überhaupt gemeint? Und was hat das mit Software zu tun? Fragen über Fragen und ein Thema für einen nächsten Webmontag!

www.ministrygroup.de

PREMIUM-COLA – „DAS UNMÖGLICHE UNTERNEHMEN“

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Uwe Lübbermann, fast barfüßiger Nichtgeschäftsführer eines unmöglichen Unternehmens, krönte den Abend. Er kaufte das Cola-Rezept für 1000,- Euro und dann dauerte es acht Jahre, bis das Unternehmen ihm und einer ganzen Schar von Mitarbeitern Lohn und Brot bescherte.

Am Anfang war das Wort. Und zwar das der Interessenten, Händler, LKW-Fahrer, die sich im Golden Pudel Club trafen, um gemeinsam dieses Unternehmen zu planen. Im Konsens, ganz demokratisch. Es war ein anstrengender, langsamer und kluger Weg. Lübbermann: „Wenn sich alle einig sind, gibt’s danach keine Fragen, kein Missverständnisse.“

Heute ist das auch noch so. Eine Webseite mit internem Bereich, ein paar Mails und eine Jahresversammlung reichen für die Orga der Firma, die einem BWLer Kopfsausen verursachen würde. Dass es funktionuckelt, hat die letzte intensive Steuerprüfung gezeigt. Drei Jahre rückwärts und kein einziger Fehlbeleg. Quod erat demonstrandum. Oder wie wir Hamburcher sagen: Goiles Ding!

Und weil es sich rumspricht, sauste der Lübbermann erst zur Bahn – ja genau, die mit den Verspätungen. Und dort half er mit seinen Ideen, die Führungskräfte von Morgen fit zu machen. Sollte die Bahn also mal so richtig flutschen, stoßt mit www.premium-cola.de an.

Die haben sogar eine Glücksministerin. Aber eben vom nichtunternehmerischen Unternehmen keine Ahnung. Wollten glatt einen Privatjet schicken, aber der Uwe wäre da wohl nicht nur in einen moralischen und Interessenkonflikt gestiefelt – besser, gesockt. Er nahm lieber die Economy im Linienflug und erzählte den Scheichs was vom Arbeiten und erfolgreich sein auf ganz andere Art. Worauf hin sie ihm sogar mit einem Sack voller Dukaten zurück in die Heimat schickten. Doch ganz dem Prinzip Lübbermann verpflichtet, machte er sich mit der Kohle keinen flotten Abend, sondern legte sie brav im unmöglichen Unternehmen an.

KALEIDOSKOP-FAZIT

Kennt ihr die noch die Kaleidoskope? Diese Pappröhren mit Glitzikram und Spiegeln darin? Da schaute man durch und beim Drehen der Röhre entstanden immer wieder neue Bilder. So müsst ihr euch die Zukunft vorstellen. Immer neu, immer bunt und nicht wirklich zu berechnen.

Das hat seine guten Seiten (Glitzi, bunt, psychedelisch) und seine schlechten Seiten (chaotisch, unplanbar). Das sind die Zukünfte, die uns erwarten. In der Arbeitswelt, in der Gesellschaft und im Privaten. Entscheidend ist, dass wir darüber Bescheid wissen und offen sind für Plan B, C, D. Starr ist nicht. Struktur war mal. Planung ist pillepalle. Leben wir mit dem Kaleidoskop-Blick und nehmen die Zukunft in die offenen Arme.

Ein besonderes Dankeschön geht an unsere Sketchnote-Begleiterin, die ihr durch Betätigen des Links in voller Pracht entdecken könnt.

Anmerkung zum Artikel: Der Webmontag Hamburg findet nicht mehr statt. Auf der Webseite wurden Beiträge von mir zu den Veranstaltungen im Logbuch notiert. Dieser Artikel ist eine Sicherungskopie von https://www.webmontag-hamburg.de/eintrag/wmhh-40-zurueck-in-die-zukunft-oder-was.html